29. Mai 2010, kurz nach Mitternacht. Die Redaktionen in Deutschland schicken quasi unisono folgende Eilmeldung raus: "Lena Meyer-Landrut gewinnt den Eurovision Song Contest". In Lenas Heimatstadt Hannover rasten tausende Menschen beim Public Viewing aus und feiern, als wäre Fußball-WM. Für die in eine Deutschlandfahne gehüllte und Freudentränen überströmte 19-Jährige beginnt in diesem Moment ein neues Leben. Ein Leben in der Öffentlichkeit, das ihr über Jahre viel Kraft abverlangt, weil kaum ein Tag vergeht, an dem sie nicht im Fokus der Medien steht.
Immer häufiger finden sich Wörter wie "zickig" oder "sexy" in Texten, die immer weniger von Lenas Musik handeln. Sie versucht sich gegen den Trubel um ihr Privatleben zu wehren, bricht Interviews ab und zieht 2017 einen Schlussstrich. Lena sagt ihre Tour ab, verwirft ein ganzes Album und zieht sich zurück. Heute gibt die 30-Jährige nur noch selten Interviews. Wenn sie es doch tut, setzt sie ihren Gesprächspartner:innen strikte Grenzen. Lena verteidigt ihr Privatleben konsequenter als früher und hat darum eine Schutzmauer errichtet. Im Interview mit stern-Journalist Lukas Hildebrand blickt sie zurück auf die ersten zehn Jahre ihrer Karriere. Ein Gespräch zweier 90er-Kids über das Ende der Jugend, den Umgang mit der Presse und gelöschte Instagram-Bilder.
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