Es gibt Hoffnung auf eine Zeit nach der Pandemie. Wir stellen dreißig Menschen vor, die in diesem Jahr nicht aufgegeben haben: Sie klagen gegen Antisemitismus, sie entwickeln eine KI gegen Brustkrebs oder drehen fantastische Filme.

Politik

Jeremias Thiel

"Ich habe das Buch für alle Kinder geschrieben, die unter Armut leiden", sagt der 19-Jährige über seinen im März erschienenen Bestseller "Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance". Darin erzählt er von seinem depressiven Vater, seiner spielsüchtigen Mutter und davon, wie er mit elf entschied, dieses Leben hinter sich zu lassen. Nach einer Jugend im SOS-Kinderdorf studiert er heute Umwelt- und Politikwissenschaften in Minnesota. Im Wahlkampf klingelte er sich durch seine Nachbarschaft, um alle davon zu überzeugen, für Joe Biden zu stimmen. Nach seinem Studium will er selbst in die Politik.

Antonia Quell

"Es wird immer so getan, als sei es ein Naturgesetz, dass Männer Frauen hinterherpfeifen, ihnen Kusshände zuwerfen oder verletzende Sprüche drücken dürfen. Als mir im Frühjahr eine Freundin erzählte, dass dieses Catcalling in Frankreich strafbar ist, dachte ich: So ein Gesetz brauchen wir in Deutschland auch! Also habe ich eine Petition gestartet, mehr als 65.000 Menschen haben unterschrieben. Jetzt muss nur noch die Politik nachziehen."

Die Würzburger Studentin, 20, wartet auf eine Reaktion von Justizministerin Christine Lambrecht.

Lucas Teuchner

Wie wird man einer der erfolgreichsten Musikmanager Deutschlands? Vielleicht, indem man zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftaucht. In Lucas Teuchners Fall war die Zeit 2014 und der Ort eine Shisha-Bar irgendwo in Südhessen. "Haftbefehl sprach mich an und fragte, ob ich in seinem Management arbeiten will", erzählt der 26-Jährige. Sechs Jahre und ein Marketing-Studium später hat er 37 Mitarbeiter und versammelt auf seinem Label "Two Sides" die Stars der deutschen Hip-Hop-Szene: Apache 207 und Loredana, Shindy und Bausa.

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