Ein Beispiel von vielen: freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus
Immer mehr junge Menschen sind bereit, ihre Arbeit mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden und dafür auf Gehalt zu verzichten. Die Balance zwischen Arbeit und Beruf wird in Social-Start-ups neu definiert.
Nach mehr als sieben Jahren zweifelte Betriebswirt Tom Josczok immer mehr an seiner Tätigkeit im Einkauf eines Modekonzerns. Die ständige Ausrichtung an der Gewinnmaximierung habe ihn gestört. Es sei bloß ums Verkaufen gegangen, ohne dass dabei gesamtgesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigt wurden: „Meine Arbeit hat sich nicht mehr erfüllend angefühlt", sagt er. „Ich dachte mir, das kann doch nicht schon alles sein". Als Quarterlife-Krise, eine Art Sinnsuche in seinen 20ern, beschreibt der heute 30 Jahre alte ehemalige Manager das. Er habe sich gefragt, ob das, was er mache, das Richtige sei.
Mit dem Wunsch nach einer sinnhaften Arbeit ist Josczok nicht allein. „Immer mehr Menschen kennen Sozialunternehmen und haben Interesse, dort zu arbeiten", sagt Odin Mühlbein. Er ist Partner bei Ashoka, einem Netzwerk für soziales Unternehmertum. Besonders der Generation Y, also Menschen, die zwischen den 1980ern und 1990ern geboren wurden, wird nachgesagt, dass ihnen eine Stelle mit gesellschaftlichem Mehrwert besonders wichtig sei.