Die Britin Sarah E. war auf dem Heimweg von einer Freundin, als sie am 3. März verschwand. Einige Tage später fand man sie tot in einem Wald. Hunderte Menschen gingen in London, wo sich der Mord ereignet hatte, auf die Straße und gedachten der 33-Jährigen. In den sozialen Medien nahmen viele ihren gewaltsamen Tod zum Anlass, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Besonders oft wurde eine Texttafel geteilt, auf der der Satz „Protect your daughter!“ durchgestrichen und durch „Educate your son!“ ersetzt wurde. Die Botschaft: Erzieht eure Söhne, damit Mädchen und Frauen nicht beschützt werden müssen. Kann Erziehung Gewalt gegen Frauen tatsächlich verhindern? Und welche anderen Faktoren spielen dabei eine Rolle? Darüber haben wir mit der Entwicklungspsychologin Meike Watzlawik gesprochen, die sich an der Sigmund Freud Universität in Berlin mit pädagogischer Psychologie und Kulturpsychologie beschäftigt.
Leonie Sanke
München
Interview