Die Alkolumne handelt vom Trinken. Von den schönen und schlechten Seiten dieses Zeitvertreibs und den kleinen Beobachtungen und Phänomenen an der Bar. Aber egal, worum es grade geht, lieber Leser - bitte immer dran denken: Ist ungesund und kann gefährlich sein, dieser Alkohol.
Als wir unseren Urlaub auf Island planten, galt eine unserer ersten Google-Suchen den örtlichen Bierpreisen. Wir fanden unzählige Blogbeiträge mit Tipps, wie man sich am besten in Island betrinkt, ohne sich zu verschulden. Rund acht Euro kostet ein Bier an einer Bar in Reykjavik. Was soll's, dachten wir, Island ist halt teuer.
Erst als wir vor Ort Proviant für unseren Roadtrip um die Insel besorgten, erkannten wir die tatsächlichen Ausmaße unseres Problems: In isländischen Supermärkten gibt es keinen Alkohol - nur Light Beer mit rund zwei Prozent, das zählt nicht. Wer richtiges Bier, Wein oder Schnaps will, muss in einen Vínbúðin: einen staatlich lizenzierten Spirituosenladen. 50 Stück gibt es davon angeblich auf der Insel. Ich sage angeblich, weil wir auf unserer dreiwöchigen Reise durch Island nur dreimal einen zu Gesicht bekommen haben - und einer davon hatte geschlossen. Öffnungszeiten von 16 bis 18 Uhr sind weder urlauber- noch einwohnerfreundlich. Die Deutschen würden wegen sowas auf die Straße gehen, um sich ihre Bierfreiheit zu erkämpfen. Warum passiert das in Island nicht?
Man könnte jetzt sagen, dass man auch ohne Alkohol Urlaub machen kann und dass das vielleicht auch mal ganz gut tut. Man kann es sich auch romantisch reden, wenn man bei Regen und Windstärke 8 irgendwo im isländischen Hochland im Zelt festsitzt. Aber spätestens am zweiten Tag wäre ein gutes Glas Wein dabei sehr hilfreich. Und wenn es abends mal nicht zu kalt oder zu nass ist, um noch ein bisschen vor dem Zelt zusammen zu sitzen, würde eine Runde Bier diesen Moment um einiges gemütlicher machen. Ein bisschen wärmen würde es vielleicht auch.
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