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Redaktionsleitung SZENE HAMBURG – Ausgaben Mai und Juni 2016

TITELGESCHICHTE IM MAI
Alles im Fluss. Was wäre Hamburg ohne die Elbe? Eine Antwort in fünf Geschichten

Editorial:

Nahweh

Diese Ausgabe wurde von Rückkehrern produziert. Leicht gebräunte und sichtlich erholte Redakteure und Layouter tauschten während der Arbeit ihre Urlaubserinnerungen aus. Bilder von den Kapverdischen Inseln, Los Angeles, Kambodscha und Liverpool wurden in die Runde gereicht und haben Fernweh bei jenen Kollegen ausgelöst, die in Hamburg blieben. Vielleicht hatten wir deshalb so viel Freude daran, unsere Titelgeschichte dem hanseatischen Sehnsuchtsziel zu widmen, das direkt vor unserer Haustür fließt: der Elbe, als vielfältigem Naherholungsort, aber auch umstrittener Wasserstraße. Wie eng das Leben in unserer Stadt mit diesem Fluss verbunden ist, erzählen wir ab Seite 24 anhand von fünf Geschichten. Mit dabei sind zwei Biberbetreuer, die Urenkelin des „Deichbruch“-Erfinders (ein Wilhelmsburger Schnaps) und der Chef der grünen Elbinsel Lühesand. Ein Tipp: Lesen Sie diese Ausgabe am Elbstrand – bei gutem Wetter, ganz in Ruhe.

Ums Teilen eines Lebensraumes geht es auch im Interview mit Dogma-Star Thomas Vinterberg. Der Regisseur erinnert sich an seine turbulente Kindheit, die er im Film „Die Kommune“ aufarbeitet. Inwiefern sich die Wohnform der 70er von modernen WGs unterscheidet, und warum heute nur noch Posts auf Facebook freiwillig geteilt werden, erzählt er ab Seite 40.

Über ein soziales Netzwerk sind wir auf den pensionierten Arzt Ernst Soldan aufmerksam geworden. Als er von den Zuständen in den Aufenthaltsstätten für Flüchtlinge hörte, beschloss er zu helfen. Über seinen Einsatz am Hauptbahnhof und später im Bieberhaus führt er ein Onlinetagebuch, aus dem wir Auszüge ab Seite 14 veröffentlichen. Was der Mann aus Norderstedt schreibt, ist ungeschönt. Er berichtet von Menschen, die ihre Niere verkauften, um ihre Flucht zu finanzieren, aber auch von Hoffnung und der Hilfe vieler Hamburger.

Etwas ganz anderes: Traditionell verlosen wir in unserem Heft Freikarten für Konzerte, Partys und Festivals. In dieser Ausgabe sind es insgesamt dreißig Tickets, die unter die Leser gebracht werden. Achten Sie auf den Hinweis „SZENE HAMBURG verlost ...“.
Viel Glück beim Mitmachen und viel Spaß beim Lesen! / Lena Frommeyer

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TITELGESCHICHTE IM JUNI
Krawall & Zuckerguss. Wie geht es eigentlich der Sternschanze?

Editorial (Auszug):

Grenzen

Als wir mit Carl Schröder, Mitbetreiber des 3001 Kinos, zum Interview verabredet waren, versperrte uns unerwartet ein Bauzaun den Weg. Mitten über den Innenhof des ehemaligen Montblanc-Komplexes zog sich das hässliche Drahtgeflecht. Irritiert schauten wir auf das Hindernis, aufgestellt von den Besitzern der Schanzenhöfe. Ein deutliches Symbol des erneut auflodernden Kampfes, bei dem sich Kapitalismus und Subkultur in der Sternschanze gegenüberstehen. Die Verdrängung der Mieter in den Schanzenhöfen nehmen wir in unserer Titelgeschichte zum Anlass, ein aktuelles Stimmungsbild zu zeichnen. Wir lassen Menschen zu Wort kommen, die im Viertel leben, arbeiten, ausgehen oder politisch aktiv sind.

Übrigens: Beinahe wurden wir verhaftet. Für unser Cover-Shooting brauchten wir einen Pflasterstein – einen aus dem Viertel natürlich. Als wir dann unauffällig in der Schanze an Baustellen entlang schlichen und schließlich zulangten, er- wischte uns die Bauleitung. Danke, dass die Polizei nicht eingeschaltet wurde und wir das gute Stück nach kleiner Diskussion behalten durften! Diverse Cupcakes sponserte übrigens das Café Liebes Bisschen. Die schmeckten auch noch nach dem Shooting. (...) / Lena Frommeyer