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Inkognito recherchieren - so geht's

Sum up zu „Wired Drug War“ von Laurine Zienc

Narcokultur im Netz - Kriminelle Gangs und Kartelle in Lateinamerika posieren im Web mit Waffen und Drogen. Die freie Auslandsreporterin Sonja Peteranderl von Glocal Reporting weiß, wie man sich inkognito den Gangmitgliedern in Mexiko nähert.

1. Saubere Hard- und Software
Bei Recherchen im Ausland empfiehlt Peteranderl einen „clean Laptop“: Keine persönlichen Daten, keine Mailabfrage und auch keine Namen als Passwort. Mit diesem Laptop wird nur recherchiert!
„Burner Phones“ sind Wegwerfhandys und an der Grenze USA/Mexiko leicht zu kriegen: Ohne Ausweisvorlage und mit einem falschen Namen kann man sich so mehrere Mobiltelefone zulegen - aber nie mit Internetverbindung!

2. Falsche Fährten
Auf den Sozialen Netzwerken ein oder mehrere Fake-Profile anlegen. Einen passenden Namen ausdenken, der nicht leicht überprüfbar ist. Immer die eigene Vita beachten: Fotos aus der gefakten „Heimat“ mit den korrekten Metadaten (!) dürfen genauso wenig fehlen wie zahlreiche Freunde. Das kann dauern und braucht Geduld.

3. Vorsicht, Kontrolle!
Bei Grenzübertritt nie ein Journalisten-Visum beantragen, sondern eine Story als Tourist ausdenken. Selten überprüfen die Grenzbeamten den Namen im Internet. Die Kamera vorher von bedrückendem Datenmaterial bereinigen und stattdessen sonnige Strand-Fotos aufnehmen ☼

4. Alles verschlüsseln
Sowohl Verbindungen als auch Daten sollten verschlüsselt werden. Über VPN-Verbindungen und Server bleiben Daten vor unberechtigten Dritten sicher.