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IT&me: Freie Bahn für Frauen

Ein Ort, wo sich IT-Expertinnen vernetzen können. [Symbolbild: pixabay]

Die IT-Branche wächst stetig, wird aber noch immer von Männern dominiert. Der Anteil an Programmiererinnen liegt bundesweit beispielsweise nur bei 17 Prozent. IT&me mit Lehrstuhl an der UDE, ist ein Portal speziell für Frauen, die sowohl vor dem Berufseinstieg stehen, als auch wieder einsteigen wollen. Eine Plattform, auf der sich Frauen vernetzen und weiterbilden können. Wir haben mit Amelie Hauptstock gesprochen, die das Projekt betreut.

„Viele Frauen wissen oft nicht, dass sie Vorurteilen ausgesetzt sind. Aber es gibt leider immer noch Stereotype, die sich in der IT-Branche halten", sagt Amelie Hauptstock, Ansprechpartnerin des Forschungsprojekts IT&me.

So zeigt sie das noch immer anhaltende, klischeebehaftete Denken in der Gesellschaft auf: „Beispielsweise wird von Frauen unbewusst angenommen, dass sie technisch weniger versiert sind. Oder es werden Bemerkungen gemacht, wenn die Frau früher von der Arbeit gehen muss, weil ihr Kind krank geworden ist."

Das Projekt möchte über die Bereitstellung eines E-Learning- und Vernetzungsportals diesen Stereotype entgegenwirken und richtet sich speziell an Berufseinsteigerinnen und welche, die zum Beispiel nach einer Elternzeit wieder einsteigen wollen. 2016 ist das Projekt am Lehrstuhl für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen (UDE) gestartet, zusammen mit den Projektpartnern der Hochschule Heilbronn und dem IT-Weiterbildungsanbieter CampusLab GmbH. Gefördert wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Von Frauen für Frauen

„Bei IT&me geht es nicht um das Erlernen von Programmiersprachen, sondern um die Vernetzung der IT-Expertinnen untereinander", erklärt Hauptstock. Aktuell sind 150 Frauen auf der kostenlosen Plattform angemeldet. Zudem ist IT&me eine E-Learning-Plattform, in der Kurse zu Themen wie Digitale Geschäftsmodelle, Methodisches Requirements Engineering und Soft-Skills wie Präsentieren angeboten werden.

Das Portal richtet sich somit eher an Frauen, die bereits Grundkenntnisse in der IT besitzen. Alle Kurse werden ausschließlich von Frauen und in gendergerechter Sprache angeleitet. „Uns ist wichtig, nicht das Bild entstehen zu lassen, Frauen hätten es nötig, solche Extrakurse zu belegen", so Hauptstock. „Aber manchmal sind gezielte Angebote notwendig, um strukturelle Ungleichheiten zu mindern."

An der UDE werden unter anderem die Studiengänge Informatik/Wirtschaftswissenschaften und Informatik angeboten. Hier ist der Frauenanteil mit rund 25 Prozent und 27 Prozent ebenfalls gering. Woran liegt das? Hauptstock erläutert: „Ein Problem sehe ich im Image der Branche." Viele junge Frauen würden sich nicht für ein Studium im IT-Bereich entscheiden, weil das Image nicht zu ihnen passe, erklärt die Sprachwissenschaftlerin. „Je weniger Frauen in der Branche sichtbar sind, desto weniger positive Vorbilder gibt es. Hier muss sich grundlegend etwas ändern." Es sei außerdem wichtig, sich vorher gut zu informieren und vor Studienbeginn einfach mal in ein Unternehmen rein zu schnuppern und so die Vielfalt des Berufsfeldes kennenzulernen."

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