Als letzter Ausweg vor weiteren Schritten kann es helfen, in Nachrichten an den Betrüger Passagen aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch und Strafgesetzbuch zu zitieren. Umso informierter Sie wirken, umso mehr Eindruck kann das auf Ihr Gegenüber machen. Allerdings reagieren besonders abgebrühte Straftäter nicht einmal darauf.

Bei privater Kleinanzeige betrogen, was tun?

Sie haben nun mehrere Möglichkeiten, auf den Betrug zu reagieren. Einerseits können Sie den Portalbetreiber kontaktieren, über den die Vermittlung abgewickelt wurde. Im Fall von privaten Kleinanzeigen müssen sich An- und Verkäufer nicht registrieren. Somit fällt eine negative Bewertung und die Sperre des Accounts des Betrügers leider weg. Sie sollten sich trotzdem an den Kundenservice des Internet-Portals wenden. Schildern Sie den Fall ausführlich mit allen Beweisen und geben weitere Opfer des Betrugsfalls an, falls der Betrüger weitere Personen geprellt haben sollte. Der Portalbetreiber wird betrügerische Anzeigen nach eingehender Prüfung der Sachlage aus dem eigenen Angebot entfernen. Leider kann der Portalbetreiber nicht verhindern, dass ähnlich klingende Anzeigen wenige Stunden oder Tage nach der Löschung erscheinen. Der Kampf gegen betrügerische Kleinanzeigen erinnert häufig an den Kampf gegen die Hydra, der drei Köpfe nachwachsen, wird ihr einer abgeschlagen.

Strafanzeige erstatten

Zudem können Sie eine Strafanzeige bei der Polizei gegen Ihren Handelspartner erstatten. Bringen Sie zur Polizeidienststelle auf jeden Fall alle Screenshots der Artikelbeschreibung und den vollständigen E-Mail-Verkehr ausgedruckt mit. Wichtig ist auch die Angabe der Bankverbindung der Person, die Sie anzeigen wollen, das erleichtert die Ermittlungen. Die Identität des Handelspartners kann gefälscht sein. Doch das Konto bei der Bank oder PayPal ist in jedem Fall echt.

Die Anzeige müssen Sie persönlich und eigenhändig bei der für Sie zuständigen Polizeidienststelle vornehmen. Allerdings fallen mit der Anzeige für Sie keine Kosten an. Nach Serienbetrügern bei verschiedenen Online-Handelsplattformen wird mittlerweile bei verschiedenen Landeskriminalämtern von gesonderten Ermittlern gefahndet.

Auch bei kleinen Geldbeträgen reagieren

Selbst wenn es nur um einen kleinen Geldbetrag handelt und die Erfolgsaussichten eher gering sind, so sollten sie dennoch ausnahmslos jeden Betrug zur Anzeige bringen. Auch die Kontaktaufnahme beim Portalbetreiber sollten Sie in jedem Fall vornehmen. Erleichtern Sie den Tätern nicht durch Untätigkeit das Leben! Anders sieht es natürlich aus, wenn Sie noch kein Opfer von Betrügern wurden - eine provisorische Anzeige macht hier wenig Sinn.

An- und Verkäufer können sich bei uns ausführlich informieren, wie Sie betrügerische Kleinanzeigen erkennen können.