Das öffentliche Interesse am Bitcoin war in den letzten Monaten stark rückläufig. Kurz vor Weihnachten war es noch am größten. Der Kurs des Bitcoin flog konstant in die Höhe, etwa zwei Wochen zuvor wurden von den ersten US-Börsen Bitcoin-Futures gehandelt. Digitalwährungen hatten sich endgültig von einem nerdigen Nischenprodukt zur einer Investition für konventionelle Anleger gewandelt. Seit Neujahr fielen die Suchanfragen um rund 80 % in den Keller. Wahrscheinlich auch, weil dieses Thema seit Anfang 2018 kaum noch von den Medien behandelt wird.
Kapital von Bitcoin auf andere Coins verteilt
Analyst Nick Colas von Data Track Research stellte sehr viel Bewegung im Markt fest. Viele Investoren haben sich in den letzten Monaten auf andere Kryptowährungen wie den Litecoin oder Ethereum konzentriert, die Gelder wanderten folglich von einem Topf in mehrere andere. Die Google-Statistiken seien laut Colas nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, in welchem Umfang eine Kryptowährung gehandelt wird. Das zeigt sich auch anhand der beiden genannten Digitalwährungen. Deren Suchanfragen waren trotz des vermehrten Handels ebenfalls stark rückläufig. Nick Colas geht allerdings davon aus, dass der Bitcoin-Kurs bei den wenigen Anfragen so bald nicht mehr den alten Höchststand erreichen kann. Auch müsse man bedenken, dass mit Google Trends das Verhalten aller Surfer und nicht das einer speziellen Zielgruppe, etwa der Fraktion der Anleger, gemessen werde.
Ausbleiben des Hypes hat auch VorteileDie ganzen Sensationsmeldungen über die Kursexplosionen haben im Dezember viele schlecht informierte Spekulanten angelockt. Sie hofften, mit dem Handel der Coins das schnelle Geld machen zu können. Bitcoin und somit auch die Anzahl der Suchanfragen dürfte wieder ansteigen, sobald in vielen Ländern klar ist, ob beziehungsweise in welchem Umfang die Zentralbanken und Regierungen die Kryptowährungen regulieren wollen. Doch selbst dann kann Google den Kurs nicht vorhersagen. Auch wird mithilfe der Statistiken nicht ermittelt, in welcher Form sich die öffentliche Meinung über ein Thema verändert hat. Dafür braucht man repräsentative Befragungen.