Lara Wiedeking

Freelance Journalist / Reporter / Producer, Washington, DC

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Königin mit Helm / Interview Simone Gertz

Die Schwedin Simone Giertz entwickelt Roboter, die niemand braucht und die oft nicht mal funktionieren. Das macht sie so gut, dass sie damit berühmt wurde. Dann fanden Ärzte einen Tumor in ihrem Gehirn.
Simone Giertz ist die Königin der »Shitty Robots« – sie baut Nonsense-Maschinen, die Lippenstift großzügig irgendwo zwischen Kinn und Nase auftragen, die Menschen mit Popcorn füttern oder Applaus spenden, wenn es mal nötig ist. Die 28-Jährige stattete scharfe Messer mit Motoren aus und nannte das Gebilde »Gemüseschneidemaschine«, entwickelte einen Helm, der seinem Träger die Zähne putzen kann und baute einen Roboter, der Bier eingießen soll, aber leider mit zu viel Wucht das Glas kaputt schepperte. Simone lebt in San Francisco, ihren YouTube Kanal haben 1,4 Millionen Menschen abonniert.

Dementsprechend groß war die Aufmerksamkeit, als Simone im April in einem Video von ihrer Diagnose erzählte, eingeleitet von dem Satz »Achtung, jetzt wird's hässlich«: Ärzte hatten bei ihr einen Hirntumor von der Größe eines Golfballs gefunden. »Dabei mag ich Golf nicht mal.«