In Deutschland erkranken jedes Jahr bis zu 500 Männer an Brustkrebs. Das sind etwa ein Prozent aller Brustkrebsneuerkrankungen. Prinzipiell entsprechen die Heilungschancen von Männern mit Brustkrebs, der der betroffenen Frauen. Doch bei vielen Männern wird der Tumor erst spät erkannt. Das Durchschnittsalter bei Ersterkrankung liegt bei etwa 70 Jahren.
Fehlende FrüherkennungsuntersuchungenAufgrund fehlender Früherkennungsmaßnahmen sowie dem fehlenden Bewusstsein und der Scham, von einer Frauenkrankheit betroffen zu sein, werden die typischen Symptome viel zu spät wahrgenommen. So haben die meisten Tumoren bei ihrer Entdeckung einen Durchmesser von über zwei Zentimetern und in 60 Prozent der Fälle schon Metastasen in den regionären Lymphknoten gebildet. Daher gilt es, jede schmerzhafte und nicht schmerzhafte Verhärtung oder Schwellung der Brust, Einziehungen der Haut, länger anhaltende Entzündungen oder vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle so zügig wie möglich abklären zu lassen.
Die manuelle Untersuchung der Brust wird dabei zunächst ergänzt durch eine einfache Ultraschalluntersuchung. Bei unklaren Befunden schließen sich eine Mammographie oder Computertomographie an. Mit Hilfe einer Biopsie (Gewebeprobeentnahme) lässt sich feststellen, ob der Tumors bösartig ist. Als Risikofaktoren gelten hormonelle Faktoren bei angeborenen Hodenerkrankungen, Lebererkrankungen oder starkes Übergewicht. Aber auch genetische Veränderungen erhöhen das Risiko an Brustkrebs zu erkranken.
Wie wird behandelt?Die Therapie richtet sich nach dem Tumorstadium. Generell gilt es den Tumor operativ möglichst vollständig zu entfernen. Ergänzend empfehlen die Experten in der Regel eine nachfolgende Strahlen- und Chemotherapie. Die Nebenwirkungen wie Erbrechen, Haarausfall oder Verbrennungen der Haut infolge der Bestrahlung sind zum Teil erheblich und belasten die Betroffenen stark. Zum Schutz vor einem Rückfall schließt sich der Behandlung eine dauerhafte Hormontherapie mit Östrogenen an.
Autorin des Fernsehbeitrags: Kerstin Michaelis