Bei der entzündlichen Rheumaform - der Rheumatoiden Arthritis - richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Meist stehen hierbei die Gelenkbeschwerden im Vordergrund, aber die chronischen Entzündungen können auch innere Organe wie Herz, Lunge oder Nieren betreffen. Das belastet auch die zarten Wände des Gefäßsystems und kann zu einer beschleunigten Arteriosklerose führen. Diese Schäden können bereits zu Beginn einer Erkrankung auftreten.
- Rheuma schlägt aufs Herz
- Bei Rheuma denken die meisten Menschen sofort an Schmerzen. Doch auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall kann bedrohlich ansteigen.
- Im Gegensatz zu den Gelenkentzündungen ist die Veränderung der Gefäße meist schmerzlos und unbemerkt. Besonders am Herzen kann die chronische Entzündung so erhebliche Schäden verursachen. Schwindel, Leistungsschwäche oder Atemnot können Warnsignale sein. Schreitet die Erkrankung fort, drohen gefährliche Herzrhythmusstörungen, zerstörte Herzklappen oder gar ein Herzinfarkt. In manchen Fällen ist dann eine Herzkatheteruntersuchung, eine Schrittmacherimplantation oder eine Operation an den Herzklappen notwendig.
- Risikofaktoren im Blick behalten
- Durch die rheumabedingten Herzschäden wirken sich bei diesen Patienten die klassischen Risikofaktoren für das Herz-Kreislaufsystem wie Rauchen, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte doppelt so stark auf die Gesundheit aus wie bei anderen Patienten, warnen Ärzte. Ähnlich wie Diabetiker haben Patienten mit Rheumatoider Arthritis ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
- Regelmäßige Kontrolle wichtig
- Hinweise auf eine Gefährdung des Herz-Kreislaufsystems können eine regelmäßige körperliche Untersuchung, Blutwerte- und EKG-Kontrollen sowie eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) geben. Mediziner fordern, dass Rheumatiker jährlich ihre individuellen Risikofaktoren für das Herz-Kreislaufsystem neu bestimmen und unbedingt konsequent behandeln lassen. Auch eine effektive Therapie der rheumatischen Grunderkrankung kann das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen senken.
- Was können Betroffene tun?
- Neben der gezielten Medikamententherapie, sollten Rheumapatienten aber unbedingt auch auf eine gesunde Ernährung achten, Übergewicht reduzieren und auf das Rauchen verzichten. Auch moderater Sport ist für die Betroffenen möglich und fördert die Gesundheit.
Autorin des Radiobeitrags: Kerstin Michaelis