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We are the Kind Club

Ein eigenes kleines Unternehmen gründen? Schön und gut. Aber was, wenn man neben Konsum, Kapital und Selbstverwirklichung auch noch eine Verantwortung in sich spürt? Spürten zwei junge Damen aus Nürnberg und gründeten: Bei „The Kind Club“ kann man sich mit Gold und Silber schmücken – und mindestens dem kleinen guten Gefühl, damit auch für andere was Gutes getan zu haben.

Die feministische deutsche Frauenrechts- und Hilfsorganisation „Medica Mondiale e. V.“ versteht sich als Teil der vielfältigen internationalen Frauenbewegung und setzt sich für ein Ende vor allem sexualisierter Kriegsgewalt ein, von der Frauen und Mädchen weltweit betroffen sind. Über deren Lage in den Kriegs- und Krisengebieten aufzuklären, sieht „Memo“ zudem aks wichtige politische Aufgabe, wofür Monika Hauser 1993 nur ein Jahr nach Gründung zur „Frau des Jahres“ gewählt wurde. Engagement und Arbeit, die die Schwestern Svetlana und Julia Michaelis so beeindrucken, dass für die beiden Sozialwirtschaftlerinnen feststeht: Das ist das Projekt, das sie mit ihrem jungen Unternehmen unterstützen wollen. Schmuck verkaufen selbstständig machen, erzählt Svetlana Michaelis (30), damit aber etwas Positives verbinden wollten sie, denn „Unternehmen haben doch eine Verantwortung.“ Frauenpower „ist ein großes Thema“, und somit klar: Medica Mondiale, das unterstützen wir. In deren Projekt „Girls Club“ nämlich finden an der Westküste Afrikas Frauen und Mädchen Hilfe, die „ohne jede Hoffnung“ wären: Als Opfer politischer Instabilität, Unterdrückung und Gewalt würden sie verstoßen und allein gelassen, „nicht wie in Deutschland“, finden die Schwestern, wo es zweifelsohne auch Not, immerhin aber ein Netz von Hilfsangeboten gibt. Rechtsberatung, Traumarbeit, psychosoziale Unterstützung, „die Frauen wieder aufbauen“ – für Svetlana und Julia Michaelis ist klar: Die brauchen unseren Support, da ist unser Geld gut aufgehoben! Das findet auch Medica Mondiale ganz prima, und so gibt’s jetzt einen Deal: 15 Prozent des Gewinns, den „The Kind Club“ mit dem Verkauf ihres Schmucks erzielt, geht ohne Umwege nach Afrika. Das alles steht noch ganz am Anfang, hat noch ein bisschen Grün und Schale hinterm Ohr, aber Vision und Potenzial. Vom deutschen Schmuckhersteller beziehen die jungen Unternehmerinnen „keinen Modeschmuck zum Wegwerfen, sondern hochwertige und nachhaltige Produkte“, deren Angebotspalette zwar derzeit noch überschau-, wohl aber bestenfalls bald erweiterbar daherkommt. Ketten, Earcuffs, Ringe im zeitgenössischen Design für selbst- und modebewusste Damen, vor allem aber für solche, für die auch zählt, wie’s weitergeht hinterm Horizont der eigenen Bedürfnisse. Für „The Kind Club“ jedenfalls, die vorerst nur im Online-Shop agieren, steht fest: „Es wäre toll, wenn wir richtig wachsen – und dann immer mehr abgeben können.“

 

thekindclub.de