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Regional online kaufen - support your locals!

Die Sonne lacht, der Frühling zwitschert – doch anstatt uns über Frühblüher, warme Strahlen und Angrillen zu freuen, lautet die Parole dieser Wochen #wirbleibenzuhause! Denn nach wie vor gilt: Nur wer auf Abstand bleibt, hält den Virus in Schach und die Stadtgesellschaft solidarisch zusammen. Doch was Corona im besten Fall den Garaus macht, das bereitet noch ganz anderen, gänzlich unschuldigen Akteuren kopfzerbrechende Existenznöte: Bis auf wenige Ausnahmen bleiben Geschäfte nach wie vor im zwangsverordneten Dornröschenschlaf. Quietschfidel hingegen das Kosumbegehr der daheim Eingelochten: Mit Amazon-Chef Jeff Bezos steht schon jetzt einer der größten Kriegsgewinner fest. Doch was tun, wenn es ein schönes neues Gewand sein soll fürs Homeoffice, die Radlerhose langsam durchgesportelt ist, das Telefon schon wundgeplaudert? Die Antwort – eigentlich ganz leicht: Kauf regional! Denn aus allen Branchen und Sparten kristallisieren sich zunehmend findige Köpfe heraus, die sich mit sympathischen Ideen darum kümmern, Waren- wie Geldfluss gleichermaßen in Schwung zu halten. Eine schöne Sammlung für alles, was schon läuft, bietet der „Corona Shoppingguide“ des Erlebnis Nürnberg e. V., eines Zusammenschlusses städtischer Einzelhändler. Hier findet sich erstmal eine große Karte der Region mit lauter lustig-bunten Pins. Bei genauerem Hinsehen tragen diese unterschiedliche Symbole – und lassen sich also unterschiedlich Kategorisieren: Essen und Trinken, Takeaway oder Lieferung möglich, Einkaufen / Shopping sowie Dienstleistung sind die Suchoptionen. Reicht’s mir also einmal mit dem Selber-Kochen, so filtert sich hier ganz einfach nach dem passenden Burger-Dienst und ob und wann der liefert – zumindest aus dem Pool der angeschlossenen Restaurants. Das holpert noch ein bisschen, ist aber auf einem guten Weg. Schon längst unterwegs hingegen sind die radelnden Bücherlieferanten, die beispielsweise die Buchhandlungen Jakob oder Rausch aussenden und jeweils innerhalb eines bestimmten Radius Bücher gratis und garantiert umweltschonend zu Ihnen nach Hause bringen. Auf der Plattform genialokal.de präsentieren sich die Buchhändler der Region mit Lieferkonditionen – die Läden dürfen zwar ab 27.4. wieder öffnen, doch das heißt noch lange nicht, dass beispielsweise Angehörige einer Risikogruppe sich in die Läden trauen. Auch eine ziemlich gute Sache: Nachdem der ziemlich frische Gärtnereibetrieb der Noris Inklusion am Marienberg erst kurz in Schockstarre verfallen war, werden Tomatenpflanzen, Kräutertöpfe und bunte Stauden mittlerweile kurzerhand zur künftig neuen Adresse ausgeliefert. Alle herkömmlichen Baumärkte haben zwar seit 20.4. auch wieder offen, am Marienberg duftet’s aber nochmal besonders in Nase und Gewissen. So kann der Frühling kommen – und der Sommer allemal! Google hilft, und manche Zusammenschlüsse wie Erlebnis Nürnberg e. V. bieten für alle weniger internetaffinen Mitbürger eine „Händler-Notfalliste“ mit allen Telefonnummern zum Ausdrucken an. Eine Plattform dieser Art gibt es in Fürth (soweit bekannt) noch nicht, dafür aber immerhin eine sehr geschmeidige Möglichkeit, die kleinen Lieblingsläden auch aus der Ferne zu unterstützen: Unter ein-herz-fuer-fuerth.de findet sich eine „Solidaritäts-Initiative für unsere Einzelhändler in Fürth“, bei denen zwar nicht online bestellt und geliefert werden kann, wohl aber Gutscheine zur späteren Einlösung erworben. Der schöne Clou hier: Alle teilnehmenden Läden, Dienstleister und Gastronomien sind mit ihrer Webseite verlinkt – und zeigen dort meist auf den ersten Blick an, ob Möglichkeit zur Auslieferung besteht. Da schlägt das grüne Herz gleich höher! Für Erlangen und Umgebung hat sich die Sparkasse etwas einfallen lassen. Auf der Seite sparkasse-erlangen.de/de/home/ihre-sparkasse/regional-einkaufen.html sammeln die derzeit wenig publikumsverkehrten Mitarbeiter von Fotografie bis Kleidung, von kreativem Schmuck bis Holzbläserwerkstatt allerlei Adressen, die hübsch in Sparten geordnet mit Standort angeben und zur Webseite verlinkt sind. Diesem Pfad folgend findet man dann schöne Infos: „Wir sind weiterhin für Sie da -und das virenlos!“ Ladenlokale & Co. bleiben zwar geschlossen, aber neben dem telefonischen Kontakt könne man Versand und Auslieferung nach Absprache durchführen. Zugegeben, es steht alles noch auf ein bisschen wackligen, weil frisch geschlüpften Beinen. Doch das Konzept wächst und gedeiht – und bleibt im besten Fall auch weit über Corona hinaus bestehen. Damit die Bezos nicht noch reicher werden.