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Techno Train: Alles einsteigen bitte!

Ein Umzug mit Musik ist eine hinlänglich bekannte Sache. Weniger geläufig aber ist ein Zug mit Musik. Für gut 500 Techno-Fans kann sich das im März ändern – so sie noch ein Ticket für den ersten Nürnberger „Techno Train“ ergattern. Das ist mit 69 Euro nicht ganz billig, dafür haben die Veranstalter Gökhan Inan, Francesco Greco & Dominique Lame aber ein pralles Paket geschnürt, bei dem man mit Zug und Recht von „Festival“ sprechen darf. Nämlich „eine 17-stündige Techno Reise, wie wir sie noch nie erlebt haben.“ Denn was die drei Mitgesellschafter des geschichtsträchtigen und mittlerweile als Techno-Club etablierten Haus 33, ist zwar einer Schnapsidee entsprungen, doch tatsächlich außergewöhnlich: Elf Bahnwaggons voller Menschen und Musik kreuzen stundenlang durchs schöne Bayern und machen erst am späten Abend wieder Stop am Startpunkt Nürnberg Hauptbahnhof. Organisiert und in einwandfreien Schranken gehalten wird die Aktion von einer Agentur, die geht es nach Franceso Greco, lieber so geheimnisvoll bleiben soll wie sie auf dem Sektor erfahren ist. Dass Schaffner, Lokführer, Weichensteller funktionieren – dafür ist also gesorgt, so wie auch für die Sicherheit im Partyzug, schließlich sollen und wollen im besten Fall 600 Menschen sieben Stunden friedlich feiern und „ein Stop ist zwar in Notfällen möglich, aber eigentlich nicht vorgesehen“, so Greco, der nachvollziehbarerweise vermeiden will, hunderte sich auf einen Bahnsteig ergießende Menschen nach fünf Minuten Pause wieder einsammeln zu müssen. Ein Ausstieg ist aber auch nicht erforderlich, denn „für Verpflegung ist gesorgt“: Speisen und Getränke zu günstigen Preisen, nicht aus der Bahn-Kantine, sondern vom eigenen Caterer. Für „die üblichen Partygetränke“ ist gesorgt, wer lieber seine eigene Stulle für die weite Reise dabei hat, soll das gerne tun. Vordergründig geht’s freilich um Musik – Techno, um genau zu sein, in all seiner Couleur, und den gibt’s in zwei separaten Tanzwägen aus den gewissenhaften Händen verschiedenster DJs. Mit dabei: Sebastian Groth, Szenegröße und derzeit auf großer Deutschlandtour, Klanglos, der mindestens mit „Hard Times“ die Herzen der Nation höher schlagen ließ, oder die Lokalmatadoren Dominique Lamee und Tekstasy – Francesco Greco selbst, der sich den Einsatz freilich nicht nehmen lässt. Sieben Stunden im Umkreis von circa 200 km von Nürnberg geht’s dann durch den Freistaat – und im Anschluss gerne weiter, nämlich erst im Haus 33 und dann zur Afterhour in die Rakete. Für beides gilt das Ticket als Dooropener, nur um die Anreise muss sich selbst gekümmert werden.

 

„Techno Train Nürnberg“, 23. März ab 15.30 Uhr, Start Hauptbahnhof Nürnberg, Tickets ab 69 Euro zzgl. Gebühr, weitere Infos unter facebook.com/TechnoTrainNuernberg