1 subscription and 4 subscribers
Article

Schlaf lokal: das Kiezbett

„Wir produzieren das lokalste, am schonendsten gebaute Holz-Bett, das es bisher gibt.“ Frei nach dem bewährten Motto „was nicht passt, wird passend gemacht“, laufen derzeit die Vorbereitungen für ein Bettenprojekt, das in seiner Vielschichtigkeit bislang seinesgleichen zu suchen scheint. Dass der Name „Kiezbett“ nicht direkt als erstes an Franken denken lässt, hat seinen Grund: Starten soll das Projekt nämlich in Berlin. Also von vorne:

„In einem sogenannten ‚Impact Hub‘ in Berlin, in bei dem sich Kreative verschiedenster Profession treffen und untereinander austauschen, habe ich Architektin kennengelernt“, erzählt Steve Döschner. Der bietet seit 2012 in Nürnberg mit den „Gruenstiftern“ Umweltberatung und grünes Marketing an und ist außerdem eigentlich Forstingenieur. Und hatte sich unlängst ein Bett selbst gebaut – wie auch zufällig Kim Le Roux, eben jene Architektin. „Wir haben uns unterhalten und schnell gemerkt, dass wir beide unzufrieden waren mit dem Ergebnis – primär deswegen, weil wir nicht wussten, wo das verbaute Holz herkommt.“ Wäre es nicht viel sinnvoller, ein Bett zu haben, dessen Ursprung in lokalen Wäldern liegt, oder, noch besser: die komplette Produktion lokal zu halten? So sei es, man plante und konzipierte, und dabei heraus gekommen ist nun eben jenes Kiezbett: ein schick designtes, schwebendes Vollholzbett,  gebaut aus dem Holz lokaler Wälder am Stadtrand Berlins, von einem lokalen Sägewerk verarbeitet, in einer Inklusionswerkstatt zusammen gebaut, verpackt mit Recycling-Materialien aus der Region. Und weiter: „Mit jedem produzierten und verkauften Bett werden lokale, kleine Betriebe unterstützt. Ein Anteil des Erlöses geht an ein konkretes Naturschutz- und an ein Inklusionsprojekt in der Region. Wir unterstützen eine Wärmestube und mit jedem verkauften Kiezbett pflanzen wir vier junge Bäume in Berlins Wäldern“ versprechen die Initiatoren. Aber warum denn jetzt Berlin? „Weil hier die Idee entstanden ist“, erklärt Steve Döschner, „und die Hauptstadt freilich erstmal den größten Markt bietet“. Einen besonderen Clue verrät der 32-Jährige aber gleich hinterher: Über eine Art Vormerksystem kann städteweise ein Markt generiert werden. Finden sich circa 80 Interessenten, kann eine Charge in der jeweiligen Stadt komplett lokal produziert werden – inklusive grüner Lieferung mit dem Lastenfahrrad. „Die Akteure der Stoffkette sind ökologisch und sozial zertifiziert. Naturschutz und Inklusion sind zentraler Punkt bei den Fertigungsschritten“ versprechen die Kiezbetter. Und: „Eine faire Bezahlung und ein soziales Umfeld am Arbeitsplatz macht Menschen glücklich. Alle Menschen die am Kiezbett mitwirken werden fair entlohnt und liebevoll behandelt.“ Ab 15. April beginnt das Crowdfunding (Ziel: 25 000 Euro), mit Hilfe dessen die erste Charge vorfinanziert werden soll, „wir produzieren aber auch, wenn das so nicht klappt“, so Döschner. „Wir wollen nicht, dass Du ein schlechtes Gewissen bekommst, wenn Du bei konventionellen Herstellern ein Bett kaufst. Aber wir bieten Dir das Bett, bei dem Du kein schlechtes Gewissen haben musst.“

 

Alle weiteren Infos unter www.kiezbett.com