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Wer will Matthias Egersdörfers Hemd?

Zum Ende des Jahres am Gewissen der Bevölkerung zu kratzen, ist ein probates Mittel, das vom guten Zweck allemal geheiligt wird. Benefiz ist toll denken sich auch die Kollegen von curt.


Das Nürnberger Stadtmagazin hat sich hierfür etwas ganz Besonderes ausgedacht - und startet mit einer Weihnachtsauktion das Pilotprojekt für die „curt Kollekte", mit der künftig übers Jahr hinweg unter anderem allerlei Devotionalien unter den Hammer kommen sollen. „In der Vergangenheit hatten wir traditionell immer eine Weihnachtsverlosung für unsere Leser. Dieses Mal haben wir uns überlegt: Was ist ein Gewinn für Menschen, die echt bedürftig sind?" erklärt Chefredakteur Reinhard Lamprecht seine Intention. Transparent sollte das ablaufen, nicht anfechtbar sein und „Beträge generieren, die man komplett weitergeben kann". So fiel die Wahl auf das Internet-Auktionskaufhaus eBay. Im Laufe der kommenden Wochen wird hier nun Verschiedenstes meistbietend verkauft. Aber freilich nicht einfach irgendwas. „Wir haben Freunde und Kooperationspartner gefragt, ob sie Lust haben, uns zu unterstützen", so Lamprecht, der seit über 17 Jahren das beliebte Szenemagazin mitverantwortet. Das Feedback? Ausgesprochen gut! Glückliche neue Besitzer haben beispielsweise bereits eines der originalen Bühnen-Hemden von Matthias Egersdörfer oder ein nagelneues Snowboard gefunden. Unter der aktuellen von vorerst drei zeitversetzt laufenden Auktionen mit ersteigerbaren Objekten befindet sich beispielsweise eine Kutte des „Wasted Hours Music Clubs". Die wird anschließend für den Käufer individuell designt.


Am 24. Dezember und 2. Januar gehen die beiden nächsten Runden an den Start - vollgepackt mit Schmankerln: ein signiertes Trikot des Nürnberger Basketball-Clubs, der neue adidas-WM-Ball, Küchengeräte, ein Longboard - Sachen von materiellem wie individuellem Wert. „Bird Berlin hat uns seine Bühnen-Leggins zur Verfügung gestellt - schweren Herzens, schließlich wurden die von der glitzernden Kunstfigur seit stolzen acht Jahren getragen", so der leitende Redakteur Timo Graßer, der sich zudem sozusagen selbst versteigert: Der „curtmän", ein lebensgroßer Pappaufsteller in magazintypischer Heldenpose, der schon auf unzähligen Veranstaltungen zu Gast war, kommt auch weg für die gute Sache. Der Empfänger des gesamten Erlöses steht auch schon fest. „Ein Drittel geht an die Kinderkrebshilfe Nürnberg, zwei Drittel an ‚Ingenieure ohne Grenzen'", so Lamprecht, der hofft, mit der pünktlich zu Weihnachten gestarteten Aktion den Startschuss für ein über das Jahr fortlaufendes Projekt im Rahmen eines gemeinnützigen Vereins geben zu können. „Wer immer meint, etwas zur Verfügung stellen zu können, das sinnvoll ist und Spaß macht, kann jederzeit gerne Kontakt mit uns aufnehmen", ruft er potenzielle Mitstreiter auf. Wer die „curt Kollekte" unterstützen möchte, findet unter www.curt.de alle Informationen sowie die jeweils laufenden Auktionen unter dem eBay-Benutzernamen „curt-Kollekte".

KATHARINA WASMEIER

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