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Fracking gefährdet Naturschutzgebiete

BUND und Deutsche Umwelthilfe fordern von Bundestag Verbot der Fördermethode

BERLIN taz | Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnen vor den Folgen des geplanten Frackinggesetzes für Naturschutzgebiete. Sollte das Gesetz in der jetzigen Form verabschiedet werden, wäre unterirdisches Fracking in Naturschutzgebieten in ganz Deutschland möglich, kritisieren sie.

Angesichts der anstehenden Beratungen im Bundestag fordern die Verbände ein generelles Verbot der umstrittenen Förderungsmethode. „Fracking birgt hohe ökologische Risiken, ist klimapolitisch kontraproduktiv und verzögert die Energiewende", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Schiefergasgewinnung künftig in einer Tiefe ab 3.000 Meter erlaubt ist. Eine Expertenkommission soll eine Empfehlung aussprechen, ob gefördert werden darf oder nicht. Das sei eine „Entmachtung des Bundestags", kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Das Votum der Kommission könne die Landesbehörden unter Druck setzten. Der Bundestag soll das Frackinggesetz noch vor der Sommerpause verabschieden

Auch in der SPD-Bundestagsfraktion wächst der Widerstand gegen die Kommission. „Die Entscheidung über kommerzielles Fracking einer Expertenkommission zu überlassen, lehnen wir entschieden ab", so der SPD-Abgeordnete Carsten Sieling, der neuer Bremer Bürgermeister wird.
KATHARINA SCHWIRKUS

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