1 subscription and 0 subscribers
Article

Geheime Putin- und Assad-Pläne - Aleppo-Offensive während der US-Wahl?

Zivilisten laufen an einem von Luftangriffen zerstörtem Gebäude in Aleppo vorbei

Erst Frieden, dann Feuer! Danach sieht es aktuell im Syrienkrieg aus.

Ein russischer Militärkonvoi ist seit Anfang der Woche auf dem Weg nach Syrien, um die dort bereits stationierten Bodentruppen und die Luftwaffe zu unterstützen.Russland kämpft in Syrien an der Seite der Militärs von Machthaber Baschar al-Assad.

Nach Berichten der britischen Zeitungen „The Independent" und „The Times" sowie der US-amerikanischen „Wall Street" könnte ein finales militärisches Gefecht Russlands und Syriens gegen die Rebellen in der Stadt Aleppo parallel zur US-Präsidentschaftswahl (8. November) stattfinden.

Die Berichte beziehen sich auf westliche Diplomaten und eine Geheimdienstanalyse, die der „ Times" vorliegt.

Der militärische Konvoi aus sieben russischen Kriegsschiffen und dem Flugzeugträger „Admiral Kusnezow" befindet sich seit Mittwoch letzter Woche auf dem Seeweg nach Syrien.

Sein Eintreffen wird gegen Ende der Woche erwartet. Doch jetzt haben die russische und syrische Regierung eine neue Feuerpause für die umkämpfte Metropole Aleppo angekündigt.

Menschen in Aleppo haben jede Sekunde Angst Um Zivilisten und Verwundete aus der Stadt zu bringen, sollen sechs weitere Korridore geöffnet werden, sagte Gerassimow am Mittwoch in Moskau. Die Feuerpause solle am Freitag von 9 bis 19 Uhr Ortszeit dauern.

Generalstabschef Waleri Gerassimow rief die Rebellen-Kämpfer dazu auf, den abgeriegelten Ostteil der Stadt über zwei Korridore zu verlassen. „Von diesen werden Soldaten und Waffen der Regierung abgezogen", versicherte er.

In der „Times" äußerten westliche Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter derweil schon am Montag die Befürchtung, dass sich Russland auf ein finales Gefecht in Aleppo vorbereitet.

Michael Clarke, ehemaliger Generaldirektor eines renommierten Londoner Think-Tank-Unternehmens, sprach gar von einem „zweiten Grosny". Grosny wurde zum Symbol der russischen Übermacht im zweiten Tschetschenienkrieg im Jahr 2000.

Sie produzieren die „Schande unser Generation", brachte es der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien letzte Woche auf den Punkt. Da waren die diplomatischen Friedensverhandlungen im Syrienkrieg gerade gescheitert. Russlands Blockade im UN-Sicherheitsrat mache ihn „rasend vor Wut".

In Aleppo leben heute noch 275 000 Menschen. Die von Russland und Syrien bereits eingerichteten „humanitären Pausen" der letzten Monate führten nach Einschätzung der Vereinten Nationen nie zu genügend Sicherheit, um bei der Flucht nicht das eigene Leben zu riskieren.

Seine Angst ist nicht unbegründet. Selbst die Vereinten Nationen haben gestern einen Großteil ihrer Mitarbeiter aus Aleppo abgezogen, nachdem ein UN-Gebäude im Westen der Stadt von einer Panzergranate getroffen worden war.

Der syrische Journalist Zouhir al Shimale schrieb kurz vor der letzten angekündigten „humanitären Pause" in der „Zeit", dass die Menschen in Aleppo eingekesselt seien und es keine sicheren Fluchtwege aus der Stadt gebe. Er habe „jede Sekunde Angst".

Original