In der vergangenen Woche hat Twitter in Berlin ein Entwicklerevent namens Flock veranstaltet. Damit ist man aktuell auf der ganzen Welt unterwegs und viele Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern kamen zusammen. Dabei war die Vorstellung der neuen Möglichkeiten Apps zu gestalten gleichzeitig auch eine Erklärung der aktuellen Veränderungen, die Gemüter bewegen.
Vergangene Woche diskutierten viele Twitternutzer über die anstehenden Veränderungen das Twitterlayouts. Dabei gab es mitunter Aufrufe sich per Tweet über diese Veränderungen zu beschweren. Eine wirkliche Einordnung der diversen Entwicklungen gab es bislang jedoch nicht.
Wie neues Layout und Anmeldung per Telefonnummer zueinander passenEine der wesentlichen Neuerungen für Programmierer und Entwickler war die Umstellung der Registrierung. Nutzte man bislang so genannte Social Log Ins, möchte Twitter künftig Telefonnummern dazu nutzen. Was man bislang von WhatsApp und anderen Messengern zur Identifizierung der Telefonnummer kannte, kommt nun auch in die Welt der Social Networks.
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Die Begründung von Twitter zu dieser Entscheidung ist eine Einfache: So sei dies zum Abbau der Komplexität geeignet. Darüber hinaus sei eine Telefonnummer etwas, das individueller ist. Würde man diese Entwicklung nicht näher einordnen, wäre die Geschichte hier zu Ende erzählt. Tatsächlich muss man diese Entwicklung in den Kontext der anderen Entwicklungen und Entscheidungen setzen, um sie zu verstehen.
Erster Kontakt mit Twitter findet per Smartphone stattEine wichtige Aussage zur Einordnung traf der Developer Advocate Romain Huet. Er führte aus, dass viele Menschen sich nicht mehr an einem PC bei Twitter anmelden oder eine E-Mailadresse besitzen. Der Trend, so seine Argumentation, gehe dahin, Twitter als App kennenzulernen. Dies deckt sich mit den Entwicklungen an amerikanischen Highschools und Universitäten, die in Teilen aufgehört haben, E-Mailadressen auszugeben.
An diese Bedingungen möchte sich Twitter anpassen. Das bedeutet in erster Linie die Absenkung vorhandener Barrieren wie beispielsweise einer neuen Optik. Damit schließt man die bereits 2014 begonnenen Veränderungen ab. In Form einer Kacheloptik werden Inhalte wie in diesem Beispiel gezeigt künftig präsentiert.
Man kann darüber spekulieren, ob es einfacher ist, eine Kacheloptik responsiv zu halten als den bisherigen Newsfeed. Tatsächlich verhält es sich doch so, dass gerade die unter mobile.twitter.com erreichbare Webpräsenz deutlichen Nachholbedarf in Sachen Design besitzt. Insofern könnte man dies als ersten Ansatz verstehen.
Fasst man diese Einordnungen zusammen ergibt sich ein klares Bild, welches die getroffenen Entscheidungen der Geschäftsführung von Twitter erklärbar macht. Heruntergebrochen auf eine Wortkombination bedeutet dies: Mobile First.
Bereit für Generation CFolgt man einem Strategiepapier von PWC aus dem vergangenen Jahr, so ist es genau diese Generation, die nun verstärkt in Führungs- und Entscheidungspositionen drängt. Damit sind vor allem die frühen Jahrgänge um 1990 gemeint. Anderen Quellen setzen die Generationenzäsur erst 1995.
Gleich welche der beiden Daten man nimmt. Die Mehrheit dieser Generation ist aktuell noch auf dem Ausbildungsweg und setzt den Weg der Generation Y fort: Geht es den Millenials darum die Kommunikationswege zu verändern, drücken die geborenen Digital Natives sich und ihr ganzes Leben mithilfe von online aus.
Deshalb ist es aus Sicht des sozialen Netzwerks nur richtig sich auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Generation einzustellen. Denn diese Poweruser nutzen Twitter nicht nur, sie bringen auch Anforderungen mit. Diese gilt es nun perspektivisch so umzusetzen, dass sich nicht alle daran stoßen. Die Integration einige Features wie beispielsweise Video auf Twitter sind bislang überwiegend positiv aufgenommen worden.