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Venezuela: Wo in Würde altern ein Privileg ist

SRF/10vor10. Drei Kinder, ein erfülltes Berufsleben: Sergio Hernández hätte nicht gedacht, dass er als Rentner einmal betteln gehen würde. Jahrzehnte arbeitete der 70-jährige in einer Druckerei und entwarf Verpackungen für die Spielzeugindustrie. Seine Rente heute: Umgerechnet ein Dollar. Allein das bescheidene Zimmer, das er mietet, kostet 15 Dollar im Monat.


Mindestens 700.000 ältere Menschen in Venezuela leben laut Schätzungen der NGO Convite in bitterer Armut und das nicht erst seit diesem Jahr. Doch die Situation habe sich verschlechtert, seit Verwandte im Ausland in der Pandemie selbst ums Überleben kämpfen und kein Geld mehr schicken können, sagt Luis Francisco Cabezas Direktor der NGO. „Vor acht Jahren konnte ein Rentner mit seiner Pension 96,3 % der notwendigen Lebensmittel kaufen. Heute deckt die Pension nicht einmal mehr ein Prozent des Notwendigen ab. In acht Jahren ist die Kaufkraft der Renten weggebrochen“, erklärt Cabezas. Laut einer Umfrage der NGO gehen drei von fünf Senioren in Venezuela gehen regelmässig hungrig zu Bett.

(Fernsehbeitrag auf www.srf.ch, siehe Link)