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Libanesische Christen in der politischen Krise

Es ist ein heißer Donnerstagvormittag in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Vor dem Regierungsviertel stauen sich Dutzende Autos, aus denen junge Frauen und Männer orange Fahnen schwenken. Sie sind allesamt Anhänger der christlichen Freien Patriotischen Bewegung (FPB) und sammeln sich zum Protest.

"Wir sind hier, um die Rechte der Christen im Libanon zu schützen", sagt die 23-jährige Studentin Joel, die zusammen mit ihren Freundinnen Plakate des FPB-Parteivorsitzenden Michel Aoun hochhält. "Die da oben dürfen nicht länger über unsere Köpfe hinweg entscheiden", fügt der 21-jährige Anton hinzu, der sich der Gruppe von Frauen anschließt. Die da oben, damit meint er das libanesische Kabinett, das keine hundert Meter weiter im Grand Serail, dem Regierungssitz des libanesischen Ministerpräsidenten, tagt. Die Demonstranten verlangen, dass der Libanon endlich einen neuen Präsidenten bekommt, aber nicht irgendeinen - sie wollen ihren Präsidenten und rufen aus voller Kehle: "Gott, Libanon und Aoun; mehr brauchen wir nicht."


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