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In der Heldenschmiede gegen Extremismus

Suleiman Bakhit will Kinder aus der arabischen Welt durch Comics zu Helden machen, damit sie nicht als Kanonenfutter der Extremisten enden. Für den Jordanier ist klar: Wer auf die falsche Prävention setzt, wird den Kampf gegen den Terrorismus verlieren.

"›Wer sind eure Helden?‹, frage ich die Kinder. Sie blicken mich grübelnd an und sagen: ›Eigentlich haben wir keine Helden, aber wir hören viel über Osama Bin Laden und Abu Musab Al-Zarqawi.‹ Der Jordanier Abu Musab Al-Zarqawi gründete in den 90er-Jahren eine Terror-Organisation im Irak, die sich 2004 der Al-Qaida anschloss. Die Gruppe wurde von da an Al-Qaida im Irak genannt. Auf ihr Konto gehen die meisten Bombenanschläge während des Irakkriegs. Sie gilt als Vorläufer des selbsternannten Islamischen Staats. Al-Zarqawi kam 2007 durch einen amerikanischen Luftschlag ums Leben. - ›Was hört ihr denn von denen?‹ - ›Dass sie uns gegen den Westen verteidigen. Denn der Westen will uns alle töten.‹" Der jordanische Unternehmer und Comic-Autor Suleiman Bakhit steht in einem vollen Klassenzimmer in Amman, der Hauptstadt Jordaniens. Ihm gegenüber sitzen Schulkinder aus überwiegend armen Familien. Ihre Antworten schockieren Bakhit. Die Kinder sind heldenlos, doch legendentreu. Ein Schlüsselmoment für ihn, in dem er beschließt: Diese Jugendlichen und Kinder verdienen richtige Helden und keine Blutkrieger, die im Namen Gottes töten.


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