Beirut ist eine Stadt starker Kontraste. Kein Wunder also, dass in der libanesischen Hauptstadt eine der vielfältigsten Kunstszenen der arabischen Welt entsteht. Dazu gehört das Sursock Museum. Vor über acht Jahren aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen, öffnete es Anfang Oktober seine Pforten wieder. Die imposante Villa - ein Mix aus venezianischen und osmanischen Baustil - beherbergt Dank ihres Namensgebers eine große Sammlung moderner arabischer Kunst aus zwei Jahrhunderten:
"Das Kunstmuseum eröffnete das erste Mal 1961 auf die Initiative eines libanesischen Philanthropen hin, dem das Haus gehörte: Nicholas Sursock. Er war Teil der arabischen Renaissance, der Nahda-Bewegung und überzeugt, dass Kunst bildet und deshalb für die Öffentlichkeit zugänglich sein muss. Außerdem wollte er libanesische Künstler fördern."
Zeina Arida ist die Museumsdirektorin und entschied sich, nicht nur Beirut in den Fokus der ersten Ausstellung zu setzen, sondern auch den Bruch zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst im Libanon. Die Ausstellung "Blick auf Beirut" zeigt die Evolution der Metropole von einer osmanischen Provinzstadt bis hin zur Nostalgie des "Paris des Nahen Ostens", in Ölgemälden und Fotografien. Nur eine Etage darüber stellen libanesische Gegenwartskünstler aus.