Der Austritt Großbritanniens aus der EU reißt ein großes Loch in den EU-Haushalt. Die EU-Staaten müssen sich nun auf einen neuen Finanzrahmen von 2021 bis 2027 einigen. Während sich Deutschland und Frankreich bereit erklärten, mehr in den Topf einzuzahlen, gehört Österreich zu den lautesten Gegnern der Beitragserhöhungen.
Für erneute Aufregung in der Debatte sorgte am Montag ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger: Österreich sei doch "bereit, mehr ins EU-Budget einzuzahlen". Kurz darauf war er wieder zurückgerudert: Die österreichische Position sei absolut unverändert und Österreich nicht bereit, mehr an EU-Beiträgen zahlen.
Schon in den vergangenen Jahren gehörte Österreich zu jenen Staaten, die mehr in den EU-Haushalt einzahlen, als sie zurückbekommen: Im Jahr 2016 beliefen sich die österreichischen Beitragszahlungen auf 2,8 Milliarden Euro. Zurück in die Staatskasse flossen hingegen nur 1,9 Milliarden. Somit gehört Österreich zu den Nettozahlern der Union. Zum Vergleich: Der größte Nettoempfänger Polen zahlte 3,6 Milliarden Euro ein, 10,6 Milliarden Euro flossen wieder zurück.