Ein riesiges Osterei aus grünem Malachit und eine Bulldogge aus Holz sind so hässlich und massiv, dass niemand sie haben oder gar kaputt machen wollte. Sie stehen immer noch auf dem Schreibtisch, der früher einer Beamtin der Stadtverwaltung von Donezk in der Ostukraine gehörte. In ihrem Ledersessel sitzt nun ein junger Mann mit schwarzer Sturmhaube und Kapuze über dem Kopf. Nur einen kleinen Schlitz hat er für die Augen gelassen. Hinter seinem Rücken ist eine russische Fahne an der Wand befestigt.
„Wir sind hier alle Feldkommandeure, keine Politiker. Wir helfen nur, dieses Gebäude zu halten", sagt er. „Wir nennen uns das Gute - Dobro. Das steht für Regionale Brüderschaft der Bürgerwehr von Donezk." Am Besprechungstisch sitzt lässig ein weiterer Maskierter und reibt sich die Hände in Lederhandschuhen, die mit Metallplatten versehen sind.
„Ich habe vier Kinder und bin seit zwei Monaten arbeitslos", sagt er. Über die Brust hat er eine Pistole gehängt. Ein weiterer Kamerad schläft auf dem Boden. Neben seinem Kopf steht ein aufgerissenes Computergehäuse. Der Inhalt liegt auf einem Tisch herum. Das Büro wurde geplündert, wie das ganze Gebäude. Das Vorzimmer wird jetzt als Lager für Gemüsekonserven benutzt.
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