Von 2. bis 7. Mai wirbelt es auch heuer durch die Straßen von Lend und Umgebung. Warum der Wirbel diesmal "offlend" ist und ohne Line-up klarkommt.
„Obwohl man offline ist, ist man besser verbunden“
Solche Fragen hörte das Lendwirbelteam dutzende Male in den vergangenen Tagen und Wochen. Im Unterschied zu den letzten Jahren wurden sie aber offline gestellt, face-to-face im Püro. Denn das Motto des diesjährigen Lendwirbels lautet „offlend“.
„Offlend“, das bedeutet persönlichen Kontakt statt gesichtslosem E-Mail-Schriftverkehr und die Rückkehr zum Althergebrachten. Das Kernteam des Lendwirbels hat sich ganz bewusst dazu entschlossen, in diesem Jahr offline zu gehen. Dabei war es nicht nur ein zentrales Anliegen, die Onlinepräsenz zu verringern, sondern vor allem wollte man gegen die damit verbundene Anonymität ankämpfen.
Statt beim mittlerweile zehnten Lendwirbel alles noch „abgefahrener, größer und besser“ zu machen, will man sich auf die ursprünglichen Ideen zurückbesinnen. Der Lendwirbel sei schließlich ein Nachbarschaftsfest und solle darum seinen kleinen, gemütlichen und persönlichen Charakter beibehalten.
Sich treiben lassen
Ein kleinerer Lendwirbel heißt aber nicht weniger BesucherInnen
oder Veranstaltungen. Die bespielte Fläche ist fast dieselbe wie im
letzen Jahr, nur die Areale Andrä-Kirche und Waagner-Biro sind
heuer nicht dabei. Allerdings gibt es dieses Jahr kein Line-up, weil
dadurch zu viele Erwartungshaltungen entstünden.
„Die Leute sollen sich während des Wirbels treiben, sich überraschen
lassen und einfach stehen bleiben, wenn ihnen etwas gefällt“, betont das
Lendwirbelteam. Wer trotzdem von den absoluten Highlights erfahren
will, redet am besten mit seinen NachbarInnen, die sicher von dem einen
oder anderen Geheimtipp wissen. Ansonsten gilt: Mit offenen Augen und
Ohren durch das Viertel streifen und neue Entdeckungen machen.
Und was tun, wenn es regnet? Auch wenn in den Herzen aller
LendwirblerInnen die Sonne scheint, ob der Wettergott mit ihnen in der
nächsten Woche um die Wette strahlt, ist noch unklar. Doch auch bei
Regen findet der Lendwirbel statt. „Es gibt keinen großen Regenplan,
manche Veranstaltungen würden sich aber von den Straßen in die
umliegenden Lokale verlagern„, so das Team rund um den Wirbel.
„Auf die nächsten 100 Jahre Schlagergarten!“
Samstagnachmittag, Volksgarten. Ein buntes Menschentreiben,
Girlanden flattern im Wind, Kinder hüpfen vergnügt vor der kleinen Bühne
herum. Beim Schlagergarten Gloria,
der traditionell im Voraus des Lendwirbels stattfindet, ist alles ein
bisschen anders: Entspanntes Picknicken trotz eher ungemütlicher
Temperaturen, Tanzen, als würde niemand zusehen, die täglichen Sorgen
einfach hinter sich lassen.
Als es zu dämmern beginnt, heizen die Gloria All Stars mit Michael Ostrowski, Raphael Wressnig, Ricardo Ritalini, Norbert Wally, Johnny Love, Francois La Mer und Favela Gold der Menge so richtig ein. Und spätestens als Austrofred die Bühne betritt, denkt keiner mehr daran, in dieser Nacht ein Auge zuzutun. „Auf die nächsten 100 Jahre Schlagergarten“ schallt es aus den Boxen, „und auf den Lendwirbel!“, kommt es aus der Menge zurück.
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