Abteilungsleiter scheuen schlechte Mitarbeiterbewertungen. Die Konsequenz: Talente gehen im Einheitsbrei unter. Sogenannte Calibration Commitees sorgen für mehr Transparenz.
Gute Mitarbeiter sind das Triebwerk eines Unternehmens. Werden Talente speziell gefördert, spiegelt sich das langfristig im Unternehmenserfolg wider. Stichwort: Talentmanagement.
Wer gefördert wird, hängt von den Mitarbeiterbewertungen der Abteilungsleiter ab. Für eine Studie der WU wurde das Beurteilungsverhalten von 1000 Abteilungsleitern untersucht. Das Ergebnis: Die Bewertungen fallen tendenziell zu mild aus. Auch leistungsschwache Mitarbeiter bekommen gute Noten. Damit kaschieren Abteilungsleiter Leistungsunterschiede. Die Folge: Das Management kann Talente nur schwer erkennen.
Sogenannte Calibration Commitees schaffen Abhilfe. Gemeinsam mit den Abteilungsleitern reflektieren sie die Bewertungen. Die Teams erkennen, wer differenziert bewertet und kann Ehrlichkeit mit Aufstiegschancen belohnen.
In Nordamerika nutzt mittlerweile knapp jedes zweite große Unternehmen das Konzept. Calibration Commitees sind zwar aufwendig und teuer, vermiedene Fehler sind den Aufwand aber wert.