taz: Frau Arruzza, die Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg hat in ihrem Bestseller „Lean in" geschrieben, dass die Welt eine bessere wäre, wenn die Hälfte aller Firmen von Frauen geführt würden und die Hälfte aller Haushalte von Männern. Sie halten diese Aussage für problematisch. Wieso?
Cinzia Arruzza: Die Welt wird nicht dadurch besser, dass mehr Frauen darüber entscheiden, wo Drohnen fliegen oder welche Länder bombardiert werden. Das Problem sind Führungspositionen an sich. Sie basieren auf gesellschaftlicher Ungleichheit, die es ermöglicht, dass nur manche Menschen nach oben kommen und andere unterdrückt werden. An diesen bestehenden Hierarchien und Machtverhältnissen will Sandberg nichts ändern. Dadurch bleibt das System dahinter dasselbe. Mit einer gerechten Gesellschaft hat das nichts zu tun.
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