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Aufgeregt wie vor Olympia

Düsseldorf. Entgegen den eher schlechten Wetterprognosen präsentierte sich Düsseldorf den rund 2000 Freizeit- und Elitesportlern gestern - abgesehen von einigen kurzen Regenschauern - mit besten Witterungsverhältnissen bei der vierten Auflage des T3-Triathlons. Bereits zum Start der ersten Teilnehmer des „Jedermann-Rennens" um 8 Uhr strahlte die Sonne über dem Medienhafen und machte den Athleten den Sprung ins 21,5 Grad warme Wasser des Hafenbeckens mehr als erträglich. Angelockt von den warmen Temperaturen säumten auch dieses Jahr fast 40 000 Schaulustige die Strecke.

Schlecht geschlafen - und gesiegt

Richtig laut wurde es zum ersten Mal um kurz nach 10 Uhr, als „Stammstarter" Christian Keller über die Ziellinie sprintete. Nach 750 Metern Schwimmen, 19 Kilometern Radfahren und 5,7 Kilometern Laufen kam der ehemalige Weltklasse-Schwimmer nach 1:05:56 Stunde als Erster ins Ziel. Damit wiederholte der 41-jährige Essener - nach einem dritten Platz im vergangenen Jahr - den Triumph seiner beiden ersten Triathlon-Teilnahmen über die Sprint-Distanz.

„Ich bin überglücklich, dass alles so gut gepasst hat", jubelte Keller nach seinem Zieleinlauf. Denn noch in der Nacht zuvor hatte er mit seinen Nerven zu kämpfen. „Ich habe nicht gut geschlafen und mich fast so gefühlt wie vor einem Olympia-Start", gab der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von 1996 in Atlanta zu. Doch beim Startsprung ins kühle Nass war die Aufregung verflogen und Keller legte mit einer Fabelzeit in seiner Paradedisziplin den Grundstein für seinen Erfolg.

Trotz heftiger Windböen beim Radfahren über die Rheinkniebrücke und die Oberkasseler Brücke gab der Ex-Schwimmweltmeister die Führung nicht mehr aus der Hand. Außergewöhnlich gut gefiel Keller der neu gestaltete Zieleinlauf an der unteren Rheinwerft: „Direkt unterhalb der Zuschauer über die Ziellinie zu kommen war etwas ganz Besonderes!"

Auch die frischgekürte Düsseldorfer Stadtmeisterin Andrea Schmitz war mit der Organisation äußerst zufrieden: „Ich hatte bei der Wechselzone etwas Angst, dass ich meinen Beutel mit den Laufsachen nicht finde und habe mich deshalb schon barfuß weiterlaufen sehen. Aber es hat alles super geklappt!"

So konnte sich die ehemalige Handballerin des DSC 99, nach zwei zweiten Plätzen in den vergangenen Jahren, wie bei ihrem ersten Start 2010 nach 1:16:26 Stunde auch wieder über den Gesamtsieg der Frauen-Sprintdistanz freuen. Belohnt wurde die gebürtige Düsseldorferin dafür mit einem VIP-Ticket für ein Fortuna-Heimspiel.

Der Sieg im körperlich anstrengenden Triathlon hat für Schmitz noch eine ganz persönliche Bedeutung. Ist er doch zugleich der Triumph über ihre schwere Krankheit: Die 46-Jährige ist an Multipler Sklerose erkrankt.

Johannes Steinmeyer und Bernd Lauter (Fotos)

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