Das Messageboard 8chan, das in Zusammenhang mit mehreren rassistischen Anschlägen steht, ist down. Seit der Nacht auf Montag haben mehrere Serviceprovider die Zusammenarbeit eingestellt. Gleichzeitig ist in sozialen Netzwerken eine Diskussion über die Rolle von 8chan bei verschiedenen Hassverbrechen und über die Verantwortung von Internetfirmen entbrannt.
Anlass ist der rassistisch motivierte Anschlag im texanischen El Paso, der vom mutmaßlichen Täter auf 8chan angekündigt worden war. Direkt, bevor der 21-Jährige aus Texas seinen Angriff startete, veröffentlichte er ein Dokument, in dem er seine Tat mit einer „hispanischen Invasion" und weiteren rassistischen Verschwörungsinhalten begründet. Der 21-Jährige aus Texas hatte am Samstagmorgen 22 Menschen in und im Umfeld einer Walmart-Filiale erschossen. Von den US-amerikanischen Behörden wird der Vorfall als Inlandsterrorismus gewertet.
Zwei weitere Anschläge wurden auf 8chan angekündigtEs ist schon der dritte Anschlag in diesem Jahr mit direktem Bezug zu 8chan. Der australische Terrorist Brenton Tarrant, der am 15. März 51 Menschen bei einem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch getötet hatte, teilte sein Manifest und einen Link zum Lifestream der Tat auf 8chan. Auch der Mann, der Ende April eine Frau in einer Synagoge im kalifornischen Poway erschoss und drei weitere Personen verletzte, hatte auf 8chan einen offenen Brief veröffentlicht, in dem er seine antisemitische und rassistische Motivation darlegt. Beide Täter hingen der Verschwörungsideologie des „großen Austausch" an, die behauptet, es gebe einen Plot, um die weiße Bevölkerung durch Einwanderung und Vermischung zu vernichten. (...)
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