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Kann ich mit Akienfonds reich werden und wieviel Risiko muss ich dafür eingehen?

Kann ich mit Aktienfonds reich werden und wie viel Risiko muss ich dafür eingehen?

Aktienfonds sind eine gute Alternative zu Einzelwerten, insbesondere wenn man nicht dauerhaft alle Unternehmen im Blick behalten möchte. Ebenso versprechen Investitionen in Aktienfonds eine weitaus höhere Rendite, als sie in Zeiten des Nullzinssatzes mit Sparbüchern, Tagesgeldkonten und Co. erzielt werden. Aber kann man damit wirklich "reich" werden?

Risiko und Rendite stehen im direkten Verhältnis zueinander

"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" - so lautet ein uraltes deutsches Sprichwort, was sich an den Kapitalmärkten ebenfalls bewährt. Wer mittel- und langfristig hohe Renditen verzeichnen möchte, der muss zwangsweise auch ein höheres Risiko eingehen als jemand, der sich bereits mit sicheren, aber kleineren Renditen zufriedengibt. Ob man damit "reich" werden kann, hängt indes von verschiedenen Faktoren und der persönlichen Situation ab. So entscheiden beispielsweise.

- die Definition vom "Reichsein"
- das vorhandene Kapital
- wie viel Kapital regelmäßig investiert wird

Wer einmalig 2.000 Euro investiert, wird selbst mit den besten Aktienfonds kaum reich werden - die prozentuale Rendite, die hier erzielt werden müsste, ist selbst über einen längeren Zeitraum kaum realistisch. Anders ist die Situation schon dann, wenn man beispielsweise einmalig 10.000 Euro investiert und dann monatlich (oder jährlich) immer wieder neues Kapital einlegt. So erhöht sich die Einlage und vor allem der Zinseszins der Rendite erzielt größere Beträge.

Zwar haben Aktienfonds aufgrund ihrer breiten Aufstellung ein geringeres Risiko als ein Einzelwert vorzuweisen, risikofrei sind sie aber natürlich nicht - das ist keine Investition! Speziell wenn in renditeträchtige Fonds investiert wird, muss das zwangsweise mit einem höheren Risiko bezahlt werden.

Welches Know-How ist für die besten Aktienfonds tatsächlich notwendig?

Für diese Frage muss zwischen aktiven und passiven Fonds unterschieden werden. Bei aktiv verwalteten Fonds ist das Know-How primär die Aufgabe des Fondsmanagers, dafür wird er schließlich stattlich bezahlt - was im Gegenzug natürlich zu Lasten der Rendite geht. Bei passiven Fonds, die beispielsweise einen Index beziehungsweise eine Branche abbilden, kommt es schon stärker auf das persönliche Wissen an. Sehr breit gestreute Fonds, die sich beispielsweise dem kompletten Gesundheitswesen/Pharma oder einfach allen Indexes der Industrieländer widmen, verfügen über ein relativ niedriges Risiko und gelten als weitestgehend sichere Anlagen - die zu erwartende Rendite kann sich mit durchschnittlich 7 bis 11% sehen lassen. Um damit reich zu werden, ist aber ein entsprechend hohes Kapital notwendig.

Anders verhält es sich mit weniger häufig genutzten Aktienfonds, die sich beispielsweise bestimmten kleinen, aber zukunftsträchtigen Branchen widmen, mit Hebeln arbeiten oder hoch spekulative Werte und Indexes abbilden. Das Risiko ist bei diesen um ein Vielfaches höher, aber auch die mögliche Rendite steigt im Gegenzug an. Wer in solche Aktienfonds investieren möchte, sollte sich aber auch sehr genau auskennen, zum Beispiel weil in einer bestimmten Branche gearbeitet wird und somit eigene Erfahrungen vorliegen. 

Verluste - wie ist damit umzugehen?

Umso risikoreicher die Fonds, umso höher die Chance einen Verlust zu generieren - außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Verlust prozentual höher als bei sicheren Anlagen ausfällt. Dafür sollten sich Anleger psychisch wappnen, denn in Zeiten eines Bärenmarktes oder wenn die Investition anfänglich doch nicht so verläuft, wie erwartet, können die roten Zahlen und der sinkende Depotwert zur Nervenbelastung werden.

Wer solche risikoreichen Fonds in Erwägung zieht, muss in der Lage sein auch in schlechten Zeiten "eiserne Hände" zu haben - denn dann niedrig zu verkaufen, wäre das Schlechteste, was man machen kann. Im Gegenteil sogar, mit einer starken Psyche und dem richtigen Know-How sollten solche fallenden Kurse genutzt werden, um weiter Kapital nachzuschießen und einen günstigeren Einstieg zu erhalten. Von diesem wird dann später profitiert, wenn sich die Investition endlich auszahlt. 

Damit die eigene Psyche im Ernstfall nicht schwächelt, hilft ein wichtiger Grundsatz, den jeder Anleger beachten sollte: Nie mehr investieren, als man bereit ist zu verlieren. Wer sich durch die Investition in eine finanzielle Schieflage bringt, wird schlechte Zeiten kaum überwintern können - und wahrscheinlich zu Tiefstpreisen mit Verlust verkaufen.