„Die 15 Minuten zur Schule in Rom erschienen Melisa wie eine Ewigkeit. Sie war neun Jahre alt, als sie begann, allein zu Schule zu gehen und ihre Mama Niceta versuchte, Melisa Mut zu machen: ‚Als ich in deinem Alter war, brachte ich die Schafe aus dem Dorf Cayak alleine zum Grasen in die peruanischen Berge. Es ging immer alles gut, mach dir keine Sorgen.' [...] Als Melisa diese Geschichte zum ersten Mal hörte, war sie neun Jahre alt und ihr blieb der Mund offen stehen. ‚Meine Mama ist eine Superheldin', dachte sie."
Es ist ihre eigene Geschichte, die Melisa Manrique da vorliest - aufgeschrieben für das Buch „Mama Superstar", das sie gemeinsam mit Co-Autorin Manik Chander verfasst hat. In elf Kapiteln erzählen sie die Biographien von elf Frauen, die nach Deutschland eingewandert sind - aus der Sicht ihrer Töchter und voller Bewunderung für die Lebensleistung ihrer Mütter. Kennengelernt haben die beiden Autorinnen sich im Auslandssemester in Indien.
Was sie verband, war die Migrationsgeschichte ihrer Mütter. „Wir haben auf Englisch damals gesprochen und deswegen kam der Satz 'My migrant mama is much cooler than yours!'", erzählt Manrique. "Wir haben verschiedene Beispiele gemacht so wie: ‚Meine Mama hat zehn Stunden pro Tag gearbeitet - naja, nee, meine hat auf jeden Fall zwölf Stunden pro Tag gearbeitet! Meine ist viel cooler als deine!' So haben wir angefangen."
Bei "Mama Superstar" ist eine Mama cooler, fleißiger und tapferer als die andere. Da ist Mama Mini, die eine Imbissbude betreibt, obwohl sie gerade erst gelernt hat, wie Deutsche zu kochen. Manik Chanders Mama Dally aus Indien, die vier Kinder erzieht und später als Altenpflegerin arbeitet. Und Melisa Manriques Mama Niceta aus Peru, die vor dem Terror der kommunistischen Guerilla nach Italien flieht und nie wieder als Philosophielehrerin arbeiten kann.
Der ganze Beitrag für NDR Kultur auf: https://www.ndr.de/kultur/buch/Mutter-Toechter-Buch-schreibt-Migrationsgeschichte,mamasuperstar100.html
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