Auf der Bühne des Berghain ist kein Bling: Ungeschminkt, T-Shirt und wirre rotblonde Locken - so steht dort Kate Tempest (29). Sie, ein Nerd in Normcore-Klamotte, ist die aufstrebendste Performance-Poetin unserer Zeit.
Früher sei sie das unsichtbare Mädchen gewesen, sagte Tempest in einem Interview. Das änderte sich als die Britin das erste Mal ein Mikrofon in die Hand nahm. Und so ist es auch im Berghain. Aus ihrem Mund sprudelt ein rhythmischer Sog aus Worten. Brutal, ehrlich und vor allem kompromisslos. Tempest wird auf der Bühne zum Sturm, den der Name verheißt. Ein Reimgewitter prasselt auf das Publikum des Berghain. Die Wogen der Worte reißen mit. Untermalt von harten Bässen sind ihre brutal-ehrlichen Wahrheiten ein Stich in die eigenen Wunden. Jeder Reim ein Donner! (...)