Sie ist das größte Raubtier Deutschlands: die Kegelrobbe kann sogar Braunbären überragen. Wegen ihrem Nahrungsbedarf an frischem Ostseefisch erscheint sie den Küstenfischern als Konkurrent. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte das dazu, dass sie bejagt und in der Ostsee beinahe ausgerottet wurde. Linda Westphal erzählt im Gespräch mit Jan Kerckhoff von der Wiederbesiedlung der Ostsee, von einem rätselhaftem Robbensterben und einer vorsichtigen Annäherung zwischen Fischern und Umweltschützern zum Wohle eines ehemals fast ausgestorbenen Meeressäugetieres.
Podcast statt OstseetagIm Frühjahr 2020 zeichnete sich ab, dass der für den Sommer geplante Ostseetag im Rostocker Stadthafen Corona-bedingt nicht stattfinden kann. Der Ostseetag findet seit 2014 alle zwei Jahre statt, um Menschen in Rostock und Umgebung sowie Schüler aus ganz MV mit Ostsee-Experten ins Gespräch zu bringen und ihnen aktuelle Forschungsthemen zum „Meer vor unserer Haustür" vorzustellen.
Die Gastgeber - das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, das Deutschen Meeresmuseum Stralsund und das Thünen-Institut für Ostseefischerei - ein geballtes Knowhow in fast allen Belangen der Ostsee wie nirgenwo sonst in Deutschland - wollten das Ereignis aber nicht einfach ausfallen lassen und suchten einen neuen Weg der Kommunikation. Der entscheidende Anstoß für das Format „Podcast" kam allerdings von seiten der Ostsee Zeitung, die den Ostseetag seit dem ersten Mal als Medienpartner begleitet: Chefredakteur Andreas Ebel brachte das praktische - weil dauerhaft online abrufbare - Audio-Format bei einer Beratung über Alternativen zu einer Live-Veranstaltung im Stadthafen erstmals ins Gespräch.
Im Lauf des Jahres 2020 sind sieben Podcastfolgen sowie ein kurzes Bonusstück entstanden. Mitgewirkt haben insgesamt acht Experten aller vier Institutionen, die sonst den Ostseetag veranstalten. Die Interviewten wurden so ausgewählt, dass zum einen ein möglichst vielfältiger und interessanter Themenbogen gespannt werden kann; zum anderen sollen aber auch für die Ostseeregion besonders wichtige Aspekte des Klimawandels beleuchtet werden.
Der Moderator Jan Kerckhoff arbeitet als Wissenschaftsjournalist für den Bayerischen Rundfunk. Dort ist er sowohl in der Produkltion von TV-Dokumentationen zu Hause als auch im Hörfunk- und Online-Bereich. Die Ostseetag-Gastgeber kannten ihn schon im Vorfeld, da er bereits mehrfach über Ostsee-Forschung für den BR und andere Sender der ARD berichtet hat. Dass er sich vom „anderen Ende der Republik" aus so sehr für unser Hausmeer interessiert, ist übrigens seiner eigenen Initiative zu verdanken: 2017 bewarb er sich für die Teilnahme an einem Journalisten-Workshop zu Ostseethemen und ist seitdem immer wiedergekommen, um mit seiner Ostsee-Berichterstattung am Ball zu bleiben.