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Bremen als Alternative? Böhmermann kritisiert Influencer-Hotspot Dubai

Geht es nach Jan Böhmermann, dann wird Bremen bald das Dubai des Nordens. In seiner Show „ZDF Magazin Royale" hat sich der gebürtige Bremer den Influencer-Hotspot am Persischen Golf vorgeknöpft - und mit Bremen auch gleich eine Alternative vorgeschlagen. Der Satiriker vergibt auf einer Internetseite nun eine „offizielle Bremer Influcencer-Lizenz". Interessierte können sich bewerben, bis Mitternacht sind laut Böhmermann bereits mehr als 2500 Anfragen eingegangen.

Viele deutsche Influencer sind nach Dubai an den Persischen Golf ausgewandert oder reisen auch während der Pandemie dorthin, um das Land zu bewerben und in den sozialen Netzwerken anzupreisen. Das sorgte zuletzt immer wieder für Kritik. Und auch Böhmermann kritisiert Dubai in einem Beitrag während seiner Show heftig. „Mit Ausbeutung ist Dubai entstanden und mit Ausbeutung läuft der Laden noch heute", sagte der Satiriker.

Böhmermann sieht Bremen als „Dubai des Nordens"

Laut Böhmermann gibt es in Dubai weder Einkommen-, noch Unternehmenssteuern. Auch eine Mehrwertsteuer von fünf Prozent wird erst seit 2018 erhoben. Die Influencer verdienen also „mit deutscher Reichweite in Dubai Geld, zahlen aber keine Steuern".

Doch das hat auch seinen Preis. Wer aus Dubai arbeiten will, braucht eine Lizenz des sogenannten „National Media Council" und muss unterschreiben, dass er sich nicht zu religiösen und politischen Themen oder über Staatsoberhäupter äußert und immer für ein „positives Image" von Dubai sorgt.

Alternativ bietet Böhmermann nun eine Influencer-Lizenz für das „Dubai des Nordens" an - seine Heimatstadt Bremen. In dem Werbevideo hat auch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) einen Gastauftritt. Er verspricht sogar ein „Tagesticket für den Nahverkehr" und garantiert „kein Kleingedrucktes".

In der vergangenen Woche hatte sich Böhmermann im ZDF-„Magazin Royale" an der EU-Grenzschutzagentur Frontex abgearbeitet. Der Vorwurf des Satirikers: Entgegen eigener Angaben haben sich Frontex-Mitarbeiter mit Waffenlobbyisten getroffen, die nicht im EU-Transparenzregister verzeichnet seien.

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