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Virtuelle Realität: Aufbruch in neue Welten

KölnSie haben ein hohes Nervpotenzial: Bedienungsanleitungen. Das gilt nicht nur beim Schrankaufbau daheim, sondern auch in Industriehallen. Ein Arbeiter, der eine Maschine mit einem Werkzeug ausrüstet, muss immer wieder nachschauen: Wie werden die Anschlüsse konfiguriert? Dann legt er die Anleitung beiseite und setzt die Anweisung um. Viel praktischer wäre es, würde der jeweilige Anschluss aufleuchten und genau anzeigen, was jetzt zu tun ist.

Der Elektrotechnik-Hersteller Weidmüller aus Detmold setzt aktuell genau das um - mit Hilfe einer Datenbrille. Blickt der Arbeiter durch sie auf die Maschine, wird ihm eingeblendet, welches Werkzeug er für den aktuellen Auftrag benötigt und wie er es einzusetzen hat. Auf einen Blick erkennt er dann, welche Schläuche er anbringen muss oder welche Füllstände niedrig sind. Die Anleitung ist detaillierter als früher, und man hat die Hände frei. „Damit gehen wir gerade in die Praxis", sagt Patrick-Benjamin Bök, Leiter Global Factory Digitalization & Intelligence bei Weidmüller. „Das hilft den Kollegen sehr, es spart Zeit, und wir vermeiden Fehler."


Die Anleitungen sind nicht der einzige Grund, warum Weidmüller sechs sogenannte Hololens-Datenbrillen von Microsoft gekauft hat und plant, bald noch viele nachzuordern. Sie werden auch bei Reparatur und Wartung eingesetzt, ebenfalls zur Schulung. In Zukunft sollen sie ganze Maschinenparks in leere Hallen projizieren. Immer geht es darum, die Realität mit digitalen Informationen oder Modellen anzureichern. Der Fachbegriff dafür heißt Augmented Reality (AR) - erweiterte Realität.


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