Vor der Anschaffung eines Beamers lautet die erste Frage: Will ich das Gerät für Präsentationen oder für das Heimkino nutzen? "Während für Präsentationen der Helligkeit und der Kontrast im Vordergrund stehen, ist es für Heimkino eher: Die müssen vor allen Dingen leise sein, die müssen super Schwarzwert haben, die müssen ordentliche Farben haben. Diese Sachen stehen bei Präsentationen überhaupt nicht im Fokus." Sagt Ulrike Kuhlmann, Redakteurin beim Magazin für Computertechnik "c't".
Im Falle von Präsentationen sollte der Beamer außerdem möglichst leicht sein, wenn man ihn transportieren möchte. Er sollte einen integrierten Lautsprecher besitzen, damit nicht noch extra Boxen und zusätzliche Kabel nötig sind. Auch HD-Auflösung ist wünschenswert. Besonders wichtig für eine Präsentation ist aber die Helligkeit, so die Expertin. "Für Präsentationen guckt man darauf, dass die möglichst leuchtstark sind, dann bin ich bisschen unabhängiger von der Umgebungsbedingung. Gerade wenn ich unterwegs bin. Da weiß ich nicht: Ist der Raum hell, lässt der sich abdunkeln? Und wenn ich da einen Spielraum habe, dass ich den Beamer schön hell machen kann, dann ist das natürlich viel besser."
Von Vorteil ist auch, wenn der Beamer viele verschiedene Anschlüsse hat. Das bietet sich vor allem an, wenn wie bei Familienfeiern oder Konferenzen mehrere Leute Fotos zeigen wollen und jeweils ihren Laptop an den Beamer anschließen. Preislich liegen akzeptable Präsentationsbeamer im mittleren dreistelligen Bereich. Wer mit dem Beamer Filme auf Leinwand schauen möchte, sollte tiefer in die Tasche greifen. Dort wird die Qualität eines Beamers vor allem am sogenannten Schwarzwert gemessen, erklärt Ulrike Kuhlmann. "Das hört sich erstmal bisschen abstrakt an, aber stellen Sie sich vor, Sie gucken einen Film und da ist dunkler Nachthimmel und bisschen Szenerie, eine Stadt und der Nachthimmel, das wollen Sie, dass der schwarz ist. Da wollen Sie kein graues Matsch haben."
Der Beamer sollte außerdem möglichst leise sein, denn nichts wirkt störender als ein laut lüftender Beamer in einer ruhigen Szene, wenn alle Zuschauer die Luft anhalten. "Dann möchte ich die Farben besonders schön haben. Ist bei der Präsentation auch uninteressant. Während bei einem Film sieht man sofort, wenn die Farben nicht stimmen, wenn die Gesichter zum Beispiel grün werden oder rosa oder so." Der neueste Stand der Technik sind hochauflösende 4K-Beamer mit vier Mal so vielen Bildpunkten wie HD. Sehr gute Ergebnisse werden hier aber erst mit Geräten ab 4.000 Euro erzielt. Mit einem Beamer allein ist es beim Heimkino auch nicht getan, so Maik Händler vom Fachhandel "Hörbar" in Dresden. "Es ist in der Tat extrem komplex, weil ein Beamer alleine funktioniert ja nicht. Ich brauche auch immer die Leinwand dazu und das interagiert miteinander."
Dazu kommen noch die Lautsprecher, denn nur bei ordentlicher Tonqualität macht Filmschauen auch wirklich Spaß. Wer sich also tatsächlich das Kinoerlebnis ins heimische Wohnzimmer holen will, sollte sich Hilfe beim Fachhändler holen. "Und dann bewegen wir uns zum Kunden nach Hause, gucken uns die Sache vor Ort an. Machen Lichtmessungen, Abstandsmessungen, haben auch ein Lasermessgerät mit dabei, um dann eine Idee, einen Plan zu generieren, was macht Sinn." Soll der Beamer sowohl für Präsentationen als auch für's Heimkino genutzt werden, dann sollte man bei der Auswahl vor allem auf den Schwarzwert, die Helligkeit und die Brillanz der Farben achten.