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Prachtvolle Armbänder: Schatzsucher finden Riesen-Wikingerschatz

Vejen (Dänemark) - Drei Hobby-Archäologen haben letzte Woche den Fund ihres Lebens gemacht. Auf einem Feld suchten sie mit Metalldetektoren nach alten Schätzen - und fanden den größten Goldschatz der dänischen Geschichte!

Als die Detektoren nahe der GemeindeVejen in Jütland ausschlugen, begannen die Archäologen zu buddeln. Vor ihnen lagen sieben wunderschöne goldene Armreifen! Die Finder nahmen sofort Kontakt zum nächsten Museum auf.

Die Wissenschaftler bestätigten: Marie Aagaard Larsen, Kristen Dreiøe und Poul Nörgaard - ein Pärchen und deren Bekannter - haben den größten Goldschatz aus der Wikingerzeit gefunden, den es bisher in Dänemark gegeben hat!

„Der Schatz am Ende des Regenbogens" Kristen Dreiøe: „Als wir den ersten Goldreifen sahen, war es für uns so, als hätten wir den Schatz am Ende des Regenbogens gefunden. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Gold schimmert in der Erde auf eine ganz andere Art als alle anderen Metallsorten."

Der Historiker Peter Pentz vom dänischen Nationalmuseum ist absolut begeistert: „Es wäre schon eine Sensation gewesen, wenn sie nur einen dieser Armreifen gefunden hätten. Aber gleich sieben sind unfassbar."

Sechs der Reifen sind aus reinem Gold, einer ist aus Silber. Der Schatz wiegt zusammen rund ein Kilo, 900 Gramm davon sind reines Gold. Der bisher größte gefundene Goldschatz aus der Wikingerzeit wog 750 Gramm. Goldener Schmuck war in der Wikingerzeit sehr selten

Peter Pentz: „Die Wikingerzeit ist vom Silber geprägt. Es wurde hauptsächlich Silber verwendet. Wenn Gold vorkam, dann nur in sehr kleinen Mengen. Schmuck aus reinem Gold ist sehr selten!"

Der genaue Fundort ist immer noch geheim. Archäologen des Nationalmuseums wollen in der kommenden Zeit die Gegend nach weiteren Funden absuchen. Bereits 1911 hatte man in unmittelbarer Nähe bei Jellinge eine Goldkette gefunden, die den gleichen Stil wie zwei der nun gefundenen Armreifen hat.

Vergrößern Die Schatzsucher übergaben ihren Fund dem dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen, das stolz ein Foto des Schatzes auf Twitter postete

Die Art der Verzierungen wird deshalb „Jellinge-Stil" genannt, eine von mehreren Wikinger-Stilarten. Dabei bestehen die Ornamente hauptsächlich aus langgestreckten Tieren.

Peter Pentz: „Ich bin mir fast sicher, dass die 1911 gefundene Kette und diese Armreifen zusammengehörten."

Armreifen sind mehr als 1000 Jahre alt Die Armreifen sind verschlungen und verziert; sie entstanden ungefähr im Jahr 900. Die Gegend um Vejen mit dem zentralen Ort Jellinge war damals ein Zentrum im Wikingerreich. Dänemarks König hielt sich dort auf. „Der Schmuck hat mit Sicherheit jemandem gehört, der dem König sehr nahe stand."

Es handelt sich übrigens nicht, wie man heute vermuten könnte, um Frauenschmuck. Man nannte sie „Eidringe", sie wurden großen Männern beim Schwören eines Eids überreicht. „Vielleicht hat man den Schatz während einer Zeremonie vergraben, vielleicht auch einfach versteckt. Weitere Untersuchungen in der Umgebung werden uns vielleicht zeigen, warum das Gold in der Erde endete", mutmaßt der Historiker.

Die drei Finder können mit staatlichem Finderlohn rechnen. Allerdings liegt er meist eher im symbolischen Bereich. PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News!
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