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Corona-Weihnachten: Gottesdienste in Südtondern: Anmeldung nur noch heute | shz.de

In diesem Jahr sind Weihnachtsgottesdiente wie wir sie gewohnt sind undenkbar. Voranmeldungen und digitale Angebote der Gemeinden in Südtondern sorgen für Alternativen.

Weihnachten steht vor der Tür und für viele Menschen ist der Gottesdienst am Heiligabend ein wichtiger Bestandteil der Festtage. Durch den zweiten Lockdown ist jedoch alles anders und rechtliche Vorgaben wie die Verpflichtung zur Anmeldung sowie Hygienekonzepte stellen die Gemeinden vor Herausforderungen.  

„Wir verteilen Eintrittskarten an alle Voranmeldungen“, erklärt Pastorin Sylvia Kilian-Heins von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Niebüll. Der 14 Uhr Gottesdienst sei schon ausgebucht und für die anderen gebe es lediglich Restplätze, für die noch bis zum Dienstagvormittag Anmeldungen im Kirchenbüro entgegengenommen werden. Eine Lautsprecherübertragung auf die Fläche vor der Kirche soll die Kapazitäten erhöhen. Dennoch sind für drinnen wie draußen Voranmeldungen zur Kontaktnachverfolgung sowie eine Mund-Nase-Bedeckung und das Abstandhalten verpflichtend. „Viele Menschen bleiben jedoch von sich aus zu Hause und möchten sich Fernsehgottesdienste anschauen, um Ansteckungen zu vermeiden“, berichtet Kilian-Heins weiter. Sie bedauere besonders, dass in diesem Jahr nicht gesungen werden dürfe. Lediglich der Organist werde die bekannten Lieder zum Fest instrumental vortragen. „Dieses Jahr können wir eben alle nur in Gedanken mitsingen oder im Wohnzimmer.“

Während die Niebüller Gemeinde ausschließlich Präsenzveranstaltungen anbietet, verkündete die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Leck bereits am vergangenen Donnerstag auf ihrer Internetseite, dass zunächst nur Online-Gebet um 18 Uhr angeboten werden. Auch die Gemeinden Horsbüll, Emmelsbüll, Klanxbüll und Galmsbüll sagten aufgrund einer Entscheidung der Kirchengemeinderäte alle Präsenzveranstaltungen ab. Pastor Rohrmann lädt jedoch zu mehreren gestreamten Gottesdiensten (24.12. 15:30 Uhr und 22 Uhr sowie am 25.12. um 17 Uhr), sodass die ansonsten wohl meistbesuchten Gottesdienste des Jahres oftmals ins eigene Wohnzimmer verlegt werden müssen.

Bei allen Gemeinden, die Gottesdienste vor Ort anbieten, sind Anmeldungen bei den Kirchenbüros geboten und eine Höchstzahl von 50 Personen in Innenräumen und 100 im Außenbereich darf nicht überschritten werden. Alle Gemeinden geben zudem fortlaufend Neuigkeiten auf ihrer Homepage bekannt oder bieten telefonische Auskunft.

Auch die Gemeinde Ladelund-Karlum bietet sieben Präsenzgottesdienste an – sechs davon am Heiligabend. Im Innenhof des Ladelunder Pastorats findet um 16 Uhr zudem ein Gottesdienst unter freiem Himmel statt. Hundert Personen können hierzu empfangen werden, während zu den Gottesdiensten in den Kirchen jeweils 30 Menschen in Karlum und 40 in Ladelund zugelassen werden. „Für die Teilnahme an allen Gottesdiensten ist eine Anmeldung dringend erforderlich“, betont Pastor Hans-Joachim Stuck nochmals. Diese seien nur noch bis zum heutigen Dienstag möglich. „Dieses Jahr ist ein erheblicher Unterschied zu allen Weihnachtsfesten der vergangenen Jahre“, resümiert er. Die Meinungen zur Teilnahme am Gottesdienst gingen innerhalb der Familien oft weit auseinander und dieses Weihnachten sei für alle eine Herausforderungen. Dennoch betont der Pastor eine Sache ganz besonders: „Weihnachten fällt nicht aus! Weihnachten geschieht.“ 

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