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RN+ Chor Vocanta sucht Verstärkung - Männerstimmen werden dringend gebraucht

Aufrechte Haltung, tief durchatmen, Stille. Ein kleines Handzeichen, dann ertönen die ersten Zeilen von „Dancing Queen". Schon bald füllen viele Stimmen den Saal im Wilhelm-Oberhaus-Heim. Jeden Dienstag ab 20 Uhr probt hier in der Eschenstraße 10 der Hombrucher Chor Vocanta. Gegründet wurde das Ensemble bereits 1998 als Gospelchor „GoodNews".

2013 wurde der Chor in „Vocanta" umgetauft und hat seinen Fokus von Gospelmusik auf viele weitere Richtungen ausgeweitet. Von Musicalsongs über Pop bis zu Rock und Filmmusik ist alles dabei. Evergreens wie „Rivers of Babylon" von Boney M. oder „Dancing Queen" von Abba gehören zum Standardrepertoire des Chors, der seit 2014 Mitglied im Verein Deutscher Konzertchöre ist.

Chor stand kurz vor dem Aus

2018 stand das Vokalensemble aber plötzlich kurz vor dem Aus. Immer mehr Mitglieder hatten den Chor verlassen, sodass nur noch neun Frauen im Chor sangen. Mit viel Engagement und Werbeaktionen schaffte es der Chor, seine Mitgliederzahl wieder zu steigern. Aktuell sind es 21 Frauen, doch es werden weiterhin neue Mitglieder gesucht. „Jeder ist bei uns willkommen. Niemand wird weggeschickt!", erklärt die Vorsitzende Carla Gerhardts. Vorsingen muss niemand. Alle Stimmlagen könnten ausprobiert werden und mit der Zeit finde jeder seine Tonlage, sagt Gerhardts.

Je größer das Klangvolumen, desto schöner klingen die Lieder, findet auch Beate Kaiser. „Wir sind deswegen vor allem auf der Suche nach Männern!", sagt die Kassenwartin und lacht. Doch egal, ob Frau oder Mann, alt oder jung - jeder sei eingeladen, mitzusingen. So wurde auch Sabine Wiese herzlich in den Chor aufgenommen. „Ich habe mich dazugesetzt und konnte direkt anfangen", erzählt sie und freut sich über die vielen neuen Bekanntschaften im Chor.

Höhepunkte sind regelmäßige Konzerte

Viele Freundschaften wären im Laufe der Jahre entstanden und das Wichtigste für die Chormitglieder sei die Gemeinschaft. Für alle ist das Singen ein guter Ausgleich zum Alltag und ein besonderer Höhepunkt sind die regelmäßigen Konzerte, die der Chor zu Weihnachten und im Sommer gibt. Auch beim Klangvokal-Festival in Dortmund ist „Vocanta" bereits aufgetreten und für dieses Jahr ist ein Auftritt beim Kirchentag in Planung. Um den Zusammenhalt noch mehr zu stärken, findet jeden Herbst ein Chorwochenende statt.

„Das Singen im Chor macht mich glücklich. Wir sind eine tolle Truppe", schwärmt Gerhardts. Sie organisiert den Chor mit Leidenschaft und es ist ihr wichtig, dass der Chor auch weiterhin klangvoll bestehen kann und sich erweitert.

Forderung und Förderung für die Mitglieder

Geleitet wird der Chor von Angelika Leontjeva. Seit fast drei Jahren bereitet die Diplomchormeisterin den Chor professionell für die Auftritte vor und übt regelmäßig neue Lieder ein. Jede Chorprobe beginnt mit Aufwärmübungen für die Stimme und den Körper. Danach beginnen die musikalischen Übungen und es werden neue Lieder eingeübt und alte verbessert.

An der Zusammenarbeit mit Chorleiterin Leontjeva gefällt den Sängerinnen vor allem die Mischung aus Forderung und Förderung. „Durch Angelika schaffen wir es, ein sehr gutes Niveau zu erarbeiten und dabei trotzdem viel Spaß zu haben", betont die Vorsitzende. Besonders spannend am Singen im Chor finde sie das Einüben eines neuen Liedes. Zu Beginn klinge alles oft noch sehr durcheinander, doch mit jeder Probe wüchsen die Stimmen mehr zusammen und eine harmonische Einheit entstehe. „Mit ein bisschen Übung kann eigentlich jeder singen", findet Gerhardts.

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