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Coronavirus: So funktioniert der Test auf Sars-CoV-2

Die Zahl der Coronavirus-Fälle steigt in Deutschland täglich an. Getestet werden nicht alle Verdachtsfälle, das Verfahren ist aufwendig. So funktioniert der Test.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich in Deutschland aus Für den Coronavirus-Test wird eine Methode benutzt, die auch bei Vaterschaftstests angewandt wird So werden mutmaßlich Infizierte auf Sars-CoV-2 getestet

Offenbach - Das Coronavirus greift auch in Deutschland um sich. Vor Testzentren bilden sich mittlerweile lange Schlangen. Dabei werden bei weitem nicht alle getestet, die Symptome haben. Um auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet zu werden, muss man bestimmte Kriterien erfüllen:

Erkältungssymptome und der Aufenthalt in einem der vom Robert Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen Risikogebiete bis zu 14 Tage vor Ausbruch der Krankheit Erkältungssymptome und Kontakt zu einer nachweislich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Person Zudem können Ärzte auch Personen testen, die Erkältungssymptome haben und sich in Gebieten aufgehalten haben, in denen Corona ausgebrochen ist und die nicht als Risikogebiet gelten Corona-Test: So wird auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet

Erfüllt man eines der Kriterien, steht einem Test eigentlich nichts mehr im Wege. Und läuft der Testvorgang ab: Um das Coronavirus Sars-CoV-2 im Körper nachweisen zu können, muss ein Abstrich der Nasen- oder Rachenschleimhaut gemacht werden.

Zusätzlich kann der Arzt Proben aus den unteren Atemwegen entnehmen, also aus der Lunge. Dafür muss der Patient Sekret aus den Bronchien aushusten. Doch nicht jeder wird auf das Coronavirus getestet.

Das Robert Koch-Insitut (RKI) empfiehlt, dass das Personal beim Entnehmen der Probe Schutzausrüstung trägt, um selbst nicht mit den potenziell belasteten Proben in Berührung zu kommen und eine Corona-Infektion zu riskieren.

Test auf Coronavirus Sars-CoV-2: Proben kommen ins Labor

Im nächsten Schritt geht die mehrfach verschlossene Probe ins Labor, am besten gekühlt, wie das RKI empfiehlt. Das Testverfahren an sich dauert etwa fünf Stunden. Um das Virus in der Sekretprobe des Patienten nachzuweisen, wird ein ausgewähltes DNA-Stück aus der Probe vervielfältigt. Das funktioniert mit einem sogenannten Thermocycler.

Das Verfahren nennt sich Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR) und kommt auch für den Nachweis von genetischen Krankheiten und beim Vaterschaftstest zum Einsatz. In dem vervielfältigten DNA-Stück wird im nächsten Schritt das Coronavirus Sars-CoV-2 gesucht. Am Ende weiß man, ob und wenn ja wie viele Corona-Erreger sich im Körper des Patienten befinden.

Frequent #HandWashing with soap and water, or preferably with an alcohol-based hand solution, kills viruses that may be on your hands. It is simple, but it is very important. https://t.co/SQ5DZgdU3U #SafeHands #coronavirus pic.twitter.com/Wz1SC4vO81

- World Health Organization (WHO) (@WHO) March 23, 2020 Test auf Coronavirus Sars-CoV-2: Ergebnisse erst nach wenigen Tagen

Nach etwa ein bis zwei Tagen bekommt der Patient Bescheid über das Testergebnis. Ist das Ergebnis positiv, heißt das, es wurde das Coronavirus Sars-CoV-2 gefunden. In diesem Fall wird das Gesundheitsamt informiert. Je nach Situation muss der Patient dann entweder in häusliche Quarantäne oder er wird in ein Krankenhaus mit entsprechenden Maßnahmen eingewiesen.

Dennoch kann beim Test auf das Coronavirus Sars-CoV-2 - gegen das es noch keine Impfung gibt - laut RKI am Ende ein falsches Ergebnis herauskommen. Gründe dafür können sein:

schlechte Qualität der Probe unsachgemäßer Transport der Probe ungünstiger Zeitpunkt der Probe (in den ersten Tagen nach der Infektion ist das Virus noch nicht nachweisbar) Corona-Test: Mutmaßlich Infizierte werden mehrfach auf Coronavirus Sars-CoV-2 getestet

Deshalb empfiehlt das RKI: Patienten mit begründetem Verdacht auf eine Sars-CoV-2-Infektion sollten den Test wiederholen. Bei einer Wiederholung soll Probematerial aus den unteren Atemwegen oder eine Stuhlprobe entnommen werden, um Verlässlichkeit zu gewährleisten.

Um sicher zu sein, dass ein Patient das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 nicht mehr in sich trägt, muss er sich erneut zwei Tests unterziehen. Wenn beide negativ ausfallen, gilt der Patient als geheilt.

Coronavirus Sars-CoV-2 löst Lungenkrankheit Covid-19 aus

Erstmals trat das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 im Dezember 2019 in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan auf. Von dort hat es sich weltweit verbreitet. Insbesondere Italien und Spanien sind betroffen von der Corona-Pandemie. Das Coronavirus ist verwandt mit den Coronaviren Sars und Mers und verbreitet sich ebenfalls per Tröpfchen- und Schmierinfektion.

Daher reichen nach Sicht von Experten Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und eine Husten- und Niesetikette aus, um sich vor der Krankheit Covid-19 zu schützen. In Deutschland wurde aufgrund des Coronavirus ein Kontaktverbot verhängt. Damit bleibt den Menschen eine Ausgangssperre vorerst erspart.

Von Ines Alberti

Rubriklistenbild: © Hans Klaus Techt/dpa

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