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Smart City: So könnte das Leben in der Zukunft aussehen

Mit dem Begriff "Smart City" sind eine ganze Reihe von visionären Strategien zur modernen Stadtentwicklung verbunden. Ein ganz zentrales Thema ist die Vernetzung von Technologien, um knappe Ressourcen nachhaltiger und effizienter zu nutzen. Smarte Anwendungen sind in Teilen der Verwaltung bereist vorhanden. Schon heute können beispielsweise Bürger ihre Behördengänge oder Petitionen ganz bequem online von zu Hause erledigen.

Smart City: Die digitale Stadt existiert schon

Aber auch im Alltag haben sich bereits smarte Technologien etabliert. So lässt sich mit einer Smartphone-App ein Carsharing-Auto oder Leihrad buchen oder man kauft sich für den öffentlichen Nahverkehr ein elektronisches Ticket. Für die Einbindung smarter Technologien haben deutsche Städte ganz eigene Konzepte entwickelt. Kommunen wie Bad Hersfeld, Monheim am Rhein oder die Digitalstadt Darmstadt haben bereits eine Smart-City-Initiative auf den Weg gebracht.


Smart City: Nachhaltigkeit und Effizienz

Die vorhandenen Konzepte sind für die Stadtentwickler der Zukunft erst der Anfang. Die smarte City ist ein fortlaufender Prozess, der das Ziel verfolgt, das Leben in der Zukunft nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Innovative Systeme für Mobilität, Energie, Umweltschutz oder Kommunikation stellen die Visionäre hinsichtlich Globalisierung und wachsender Bevölkerungszahlen vor große Herausforderungen: Die Stadt der Zukunft muss nachhaltig sein. Daher spielen Projekte wie umweltfreundliche Mobilitätskonzepte oder eine ressourcensparende Energiewirtschaft eine primäre Rolle. Schon heute finden sich in vielen Städten intelligente Verkehrssysteme, die etwa dem ÖPNV an Kreuzungen durch Grünschaltung der Ampeln eine Vorfahrt gewähren.


Ein konkretes Beispiel sind smarte Parklösungen: Parkplatzsensoren auf dem Boden erkennen, ob der Platz durch ein Fahrzeug belegt ist oder nicht. Über eine App können Nutzer diese Daten abrufen oder sich direkt durch das Navi zum freien Parkplatz leiten lassen. Ein weiteres Beispiel für smarte Technologien innerhalb einer Stadt kann man bereits in der koreanischen Smart City Songdo erleben: Hier sorgen Sensoren an Mülltonnen und Container für eine effizientere Routenplanung der städtischen Müllabfuhr. Sobald die Tonnen voll sind, senden die Sensoren ein Signal und eine Software berechnet automatisch die effizienteste Route für das Müllfahrzeug.


Smart City nicht ohne Mobilfunkstandard 5G

Das Zusammenspiel vernetzter, intelligenter Systeme erfolgt dabei über drahtlose und superschnelle Funknetze, die zukünftig über den neuen Mobilfunkstandard 5G in Echtzeit miteinander kommunizieren. In der Smart City erhält die bestehende Infrastruktur eine Vielzahl an Sensoren, die Informationen bündeln und an eine Cloud senden, wo sie gespeichert und archiviert werden. So lassen sich die Prozesse schneller koordinieren und clever anwenden.


Smart-City-Projekt: Sidewalk Toronto

Im kanadischen Toronto will die Google-Schwester " Sidewalk Labs" einen smarten Stadtbezirk mit 3.000 geplanten Wohneinheiten hochziehen. Bei dem futuristischen Bauprojekt setzt das Konsortium - wenig überraschend - auf richtig viel Hightech. Allerdings soll beim Bau der Gebäude überwiegend Holz zum Einsatz kommen, eine modulare Bauweise soll zudem einfache Erweiterungen ermöglichen. Strom und Wärme gewinnt das Hightech-Viertel durch Solarenergie und geothermale Hitze.


Ein smartes Entsorgungssystem, dass den Müll um bis zu 80 Prozent reduzieren soll, ist ebenfalls geplant. Der Abtransport erfolgt nicht durch übliche Müllfahrzeuge, sondern wird durch unterirdische Roboter zur Deponie gebracht. Die dafür notwendigen Tunnel stehen auch für robotergestützte Versorgungslieferungen zur Verfügung. Zudem sorgen beheizte Radwege dafür, dass die Bewohner selbst im winterharten Toronto ganzjährig mit dem Fahrrad zu Arbeit fahren können.


Smart City: Problem Datenschutz

Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. So steht das visionäre Stadtprojekt der Google-Schwester vor allem bei Datenschützern in der Kritik: Laut Sidewalks Labs werden zwar die gesammelten Daten anonymisiert, anschließend könnten sie aber, so die Befürchtung, wieder deanonymisiert werden. Aus diesem Grund beendeten bereits mehrere Berater ihre Mithilfe beim Smart-City-Projekt - unter ihnen die Datenschützerin Ann Cavoukian, die bereits 2018 ihre Befürchtungen einer voll überwachten Stadt in einem Interview beim "The Guardian" äußerte. Nach weiterer Kritik hat Sidewalk Labs das futuristische Projekt seit Anfang des Jahres vorerst beendet.






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