Zwei demokratische Abgeordnete des Repräsentantenhauses haben am Donnerstag die Trump-Regierung beschuldigt, gezielt gegen „illoyale" Mitarbeiter des Außenministeriums vorgegangen zu sein. Das geht aus einem Brief hervor, den Elijah Cummings, Mitglied des Ausschusses für Regierungsaufsicht, und Eliot Engel, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, an Donald Trumps Stabschef John Kelly und den stellvertretenden Außenminister John Sullivan geschickt haben.

In diesem geben sie an, dass ihnen Dokumente über die Kommunikation von ranghohen Mitarbeitern des Weißen Hauses und des Außenministeriums zugespielt wurden. Diese sollen belegen, dass „an einer ‚Säuberung' von Mitarbeitern, die Trumps Agenda nicht ausreichend unterstützen", gearbeitet wurde. So liegen den Abgeordneten E-Mails vor, in denen Diplomaten als „Verräter", „Obama/Clinton Anhänger" oder „Querulanten" bezeichnet worden sein sollen.

Als Beispiel wird der Fall der Iran-Expertin Sahar Nowrouzzadeh angeführt. Als über die Diplomatin, die für das Iran-Abkommen zuständig war, ein diskreditierender Bericht auf einem konservativen Nachrichtenportal erschien, bat sie ihren Vorgesetzten Brian Hook um Hilfe. Hook leitet die entsprechende E-Mail an das Weiße Haus weiter, wo diese später als Grundlage für interne Diskussionen über Nowrouzzadehs Loyalität diente. Eine von Trump ernannte Mitarbeiterin im Außenministerium behauptete gegenüber dem Weißen Haus fälschlicherweise, dass Nowrouzzadeh im Iran geboren wurde und 2016 „in Tränen ausbrach, als der Präsident gewann". Der Iran-Expertin wurde vorzeitig gekündigt.

Die Dokumente sollen außerdem E-Mails zwischen dem ehemaligen Sprecher des Repräsentantenhauses Newt Gingrich und Mitarbeitern des Weißen Hauses beinhalten. So soll Gingrich eine E-Mail des ehemaligen Beraters des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney weitergeleitet haben, der eine Säuberung des Außenministeriums vorschlug.

Cummings und Engel verlangen vom Außenministerium und dem Weißen Haus nun sämtliche Dokumente über die Einstellung und Entlassung von Mitarbeitern. Die Sprecherin des Außenministeriums Heather Nauert wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück.