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26. Galerientage im Mannheimer Kunstverein

Foto: G. Hutt

26. Galerientage im Mannheimer Kunstverein


Am Wochenende zeigt der Mannheimer Kunstverein in der Augustaanlage Werke von neun Galerien. Wer noch nichts vorhat, kann mal vorbeischauen. Es sind interessante Objekte dabei. außerdem werden Getränke, Knabbereien und am Sonntag Brunch angeboten.

Bunte, dezente, schwarz-weiße Bilder und einige Grafiken, Figuren und Skulpturen zeigen neun Galerien aus Mannheim und Heidelbergeidelberg am Wochenende im Mannheimer Kunstverein. Vernissagei ist am Freitag, 24. Septem am Wochenende im Kunstverein. Vernissage ist am Freitag, 24.09.2021 ab 19 Uhr. Am Samstag steht von 12 bis 22 Uhr art & cocktail auf dem Programm. Um 16 Uhr sprechen Ernst Volland und Hanna Petkoff über „Das Fake in der Kunst". Ein interessantes Thema, das Menschen auf vielen Ebenen begegnet. Am Sonntag gibt es zum Ausklang der 26. Galerientage von 12 bis 17 Uhr art & brunch, Kunst und Brunch.


Die Galerie Kim Behm ist mit Werken von Franziska Reinbothe, Jahrgang 1980, Berlin, heute in Leipzig tätig. Sie erhielt Auszeichnungen, zuletzt 2016 den Wilhelm-Morgner-Scholarship, Soest (NRW). Sie arbeitet bei ihren Stücken mit hell-dunkel, bunten und dezenten Farben. Es dominieren Quadrate, Dreiecke und Linien oder Diagonalen, etwa bei „nach hinten fliegende Haare" oderolz gerahmten Werke erhielt die Leipzigerin einie „sorgfältig gegliedert wurde". Sie arbeitet etwa mit Acryl auf Leinwand.


Nachdenkliche Faszination in Zieglers Werken

Döbele Kunst Mannheim ist mit Doris Ziegler, Professorin an der HGB Leipzig, vertreten. Die Malerin thematisiert in ihren Arbeiten Menschen, Gegenstände und Gebäude in überwiegend dunklen Farben. Doris Ziegler entwickelt auf der Basis von Figuren eine Bildsprache, und überträgt humane Aussagen ihrer Figuren auf das Medium Architektur. Sie nutzt dafür die Farbgebung und Mehrfachperspektive. Sie regt zu einer nachdenklichen Faszination an, etwa mit „Kopfüber" 1992 oder „Stelzenhaus III aus dem Jahr 2014. Sie arbeitet überwiegend mit Öl auf Leinwand.


Die Sebastian Fath Contemporary ist mit Gerold Miller und Rob Bouwman vertreten. Gerold Miller ist mit seiner abstrakten Kunst etwas gewöhnungsbedürftig. Es handelt sich bei dem aus Altshausen bei Ravensburg stammenden Künstler um postminimalistische Objekte. Bei ihm dominiert die Farbe Orange in der Kunsthalle und runde Formen. Millers Kunst gilt als radikal, die sich zwischen Malerei und Bildhauerei bewegt, „zwischen Bild und Objekt, Architektur und Design". Bei seinen Arbeiten verschwimmen die Grenzen „zwischen minimalistischer Plastik und gegenstandlosem Gemälde". Für Miller sind die eigenen Werke aus lackiertem Edelstahl oder Aluminium „Bildobjekte".


Horizontal und vertikal verzerrte Linien beim Niederländer Bouwman

Der Niederländer Rob Bouwman präsentiert überwiegend in Orange und Grün gehaltene Arbeiten, die durch horizontale und vertikale verzerrte Linien strukturiert sind. Seine Werke beziehen sich auf nichts Bestimmtes. Sie erinnern an stark verwackelte Fotografien. Er hat sich intensiv mit dem Medium Fotografie beschäftigt. Die Bildträger sind aus Holz. Dieses wird grundiert und mit mehreren Schichten versehen. Die Farben kommen mit einem Abstreifholz auf den Bildträger.


Die Galerie Marianne Heller zeigt Werke aus Thailand, überwiegend Skulpturen. Vertreten sind zeitgenössische und Antike Kunst aus einem „Land mit Geschichte". Eine zeitgenössische Künstlerin aus Thailand beschreibt ihr Schaffen folgendermaßen: „Ich begann mit dem Zeichnen einiger Linien, sehr langsam, wie beim Weben eines Textils. Das kontinuierliche und sich wiederholende Zeichnen von Linien erzeugt eine safte Bewegung von einem Ort zum anderen. Während dieses Prozesses wird mein wandernder Geist ruhiger und konzentrierter, friedlicher und entspannter, als ob der Kunstprozess einen therapeutischen Nutzen hätte, der das Gleichgewicht in meinem Geist heilt und wiederherstellt."


 Werke schaffen eine Korrelation „zueinander" und „zum Raum"

Die galerie linde hollinger ist mit dem Künstlerpaar Annegret Hoch und Siegfried Kreitner vertreten. Die bunten Malereien von Annegret Hoch erinnern an Streichhölzer, die zu zwei Drittel ein Quadrat beherrschen. Die Rechtecke und Quadrate von Kreitner werden von weißen Rahmen zusammengehalten. Hier treffen gestisch-motivierte Malereien und minimal-kinetischen Skulpturen aufeinander. Zwei unterschiedliche Gattungen werden in Korrelation gesetzt, „einerseits zueinander, andrerseits zum Raum". Reizvoll ist das Zusammenspiel von geometrischer Strenge und freier Formfindung. Annegret Hoch studierte in München und Siegfried Kreitner in Berlin.


Die Galerie Kasten ist mit 3D-Skulpturen des Mannheimer Moto Waganari vertreten, etwa „Green Aktivist", 2021, Polyamid/Moos/Holz, drei Figuren auf einem Sockel, die sich um sich drehen und einer thematisierten Zweierbeziehung. Des Weiteren zeigt die Galerie Kasten Grafiken von David Spiller. Der Brite wuchs in der Nachkriegs Pop-Art auf. Sie hat seine Arbeit beeinflusst. Er genoss eine klassische Ausbildung in Fine Art. Er studierte bei Frank Auerbach und gilt als Urban Künstler. 2013 wurde die erste Retrospektive in der Portland Gallery in London gezeigt. Er ist mit seinem Schaffen weltweit in Privat- und Firmensammlungen vertreten.


Fotografien von Hannah Schemel bringen „Ruhe und Kraft"

Die Galerie Peter Zimmermann zeigt Fotografien von Hannah Schemel. Geboren in Bühl, studierte sie an der Hochschule Mannheim mit Schwerpunkt Fotografie. Seit einigen Jahren ist sie freie Künstlerin und ist mit ihren Werken in Galerien und Museen vertreten. Meer, Himmel und Wald sind nicht fokussiert. Dem Betrachter erscheinen sie als Moment der Ruhe und Kraft. "Die schwarzweißen Kontraste machen den Nebel oder die Weite des Meeres greifbar und gleichzeitig ungreifbar. Licht und Schatten verbinden sich zu einer sinnlichen, schönen, aber auch düsteren Magie", führt Hannah Schemel aus. Steffen Diemer ist mit Fotografien vertreten. Er arbeitete lange für renommierte Magazine. Er thematisiert leicht welkende Blüten. Der Pfälzer aus Grünstadt beschreibt sein Schaffen wie folgt: „Die Auffassung des Wabi Sabi und der Zen Philosophie haben meine ästhetische Wahrnehmung geprägt. Meine Erfahrungen und Einblicke, die ich auf meinen vielen Reisen sammeln durfte, fließen in meine Arbeiten ein. Am Nachhaltigsten hat mich meine Zeit in Japan geprägt." Des Weiteren ist die galerie arthea und Galerie Julia Philippi mit Werken vertreten.

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