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Wiedereröffnung der Ausstellung Medicus - Die Macht des Wissens

Das Historische Museum der Pfalz war durch die Corona-Pandemie gezwungen, am 14. März seine Tore zu schließen. Jetzt präsentiert das Haus schrittweise die Sonderausstellungen wieder: Seit dem 5. September ist „Medicus - Die Macht des Wissens", wieder für Besucher geöffnet, bis zum 13. Juni 2021. Selbstverständlich werden die nötigen Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt.

Durch Entgegenkommen nationaler und internationaler Leihgeber, die ihre Stücke für einen langen Zeitraum dem Museum in Speyer überlassen, ist dies möglich. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützte die Wiedereröffnung mit einer großzügigen Förderung, damit corona-bedingte Investitionen realisiert werden konnten. 

Ab dem 26. September, wird die Familien-Schau „Der Grüffelo - Die Ausstellung" wieder für das Publikum zugänglich sein, bis zum 27. Juni 2021. Die Sammlungsausstellungen bleiben geschlossen. Das Begleitprogramm zu den Sonderausstellungen wird nicht stattfinden.

Neustart Medicus

Die Corona-Pandemie macht deutlich, wie aktuell Geschichte sein kann. Selten ist ein Ausstellungsthema wie „Medicus - Die Macht des Wissens" so eng mit der Zeitgeschichte verwoben. Alexander Schubert, Museumsdirektor führt dazu aus:

„Es ist eine Ironie des Schicksals, dass eine Pandemie zur Schließung dieser Ausstellung geführt hat, die sich der Jahrhunderte langen medizinischen Entwicklung und der Überwindung von Seuchen und Krankheiten widmet."

Erweiterung um elf Corona-Stationen

Wegen der weltweiten Ausbreitung der Epidemie wurde das Thema Corona als Erzählebene in die bestehende Ausstellung aufgenommen. Museumsdirektor Schubert meint:

„Unser Anliegen bei der Erweiterung der Ausstellung war es, das aktuelle Geschehen in einen historischen Kontext einbetten zu können. Wir stellen beispielsweise einen Bezug zur Spanischen Grippe her, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts unter der Menschheit wütete. Wir zeigen Bilder aus den 20er Jahren, auf denen sich Menschen mit einem Mundschutz vor der Ansteckungsgefahr schützen. Damit wollen wir den Besuchern Hoffnung geben, dass auch wir heute die Pandemie überwinden können."Die Ausstellung zeigt den Ausbruch von Epidemien in der Geschichte und hinterfragt die Ursprünge der Quarantäne. Sie beleuchtet den wissenschaftlichen und öffentlichen Umgang mit Seuchen in der Vergangenheit in verschiedenen Ländern. An elf Stationen erhalten die Besucher Informationen, wie epidemische Krankheiten über Jahrhunderte hinweg wahrgenommen und gedeutet wurden.


Auf unsere Gesellschaft nimmt die Corona-Krise starken Einfluss. Deutlich wird dies etwa in der Sprache. Neue Begriffe halten Einzug, medizinische Fachausdrücke werden zur Umgangssprache: Lockdown und Homeoffice, Reproduktionszahl, Aerosol oder Social Distancing.

Die Ausstellung präsentiert Exponate aus der Zeitgeschichte, darunter Leihgaben von öffentlichen Personen und Helden des Alltags, „Corona-Kunst" und Alltagsgegenstände, die in der Krise eine neue Bedeutung bekamen. Die Besucher können den Mund-Nasen-Schutz von Malu Dreyer, der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz sehen, oder die von Autor Noah Gordon und Eckart von Hirschhausen. 

Der Inhalt

Erstmals überhaupt sind in einer Ausstellung medizingeschichtliche Fundstücke aus mehr als 5.000 Jahren in einem Kontext zusammengeführt. Zu sehen sind rund 500 Stücke aus verschiedenen Ländern und Zeiten, angefangen bei der altägyptischen Kunst, über die Römer, das Mittelalter bis heute. Zu den 50 namhaften Leihgebern zählen die Uffizien in Florenz, der Louvre in Paris sowie die Staatlichen Museen zu Berlin.

Damit die Besucher das Museum möglichst kontaktlos besuchen können, sind der Audioguide und die Medienanwendungen in der Ausstellung über WLAN mit dem eigenen Smartphone und dem eigenen mitgebrachten Kopfhörer abrufbar. Wer kein Smartphone besitzt erhält an der Museumskasse ein Audiogerät. 

Öffnungszeiten

Das Historische Museum der Pfalz ist bis auf weiteres dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet; an Feiertagen und in den rheinland-pfälzischen, hessischen und baden-württembergischen Schulferien auch montags von 10 bis 18 Uhr.

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