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Fünf Beispiele für den smarten IT-Einsatz im ICE 4

Seit Ende 2017 erobert der ICE 4 das Streckennetz der Deutschen Bahn. Der modernste ICE ist das Flaggschiff der DB Fernverkehr AG und wird mit 119 Zügen in den kommenden Jahren das Rückgrat des neuen Fernverkehrs bilden. Eines ist dabei klar: Ohne Integration in die IT-Landschaft ist heutzutage keine Einführung einer neuen Fahrzeugbaureihe mehr denkbar. Und bei vielen technischen Features des ICE 4 ist DB Systel als Digitalpartner maßgeblich an der Umsetzung beteiligt. Hier sind fünf Beispiele, bei denen der Einsatz neuester IT dabei half, den ICE 4 noch smarter zu machen.

Sichere Updates dank Authentifizierung

Der ICE 4 ist mit modernster Technik ausgestattet, man könnte den Zug getrost als rollenden Computer bezeichnen, schließlich sind die IT-Systeme komplett vernetzt. Und wie bei jedem IT-System muss von Zeit zu Zeit die Software aktualisiert werden. Bei älteren Baureihen ist dies ein zeitaufwendiger Vorgang, den Techniker auch gern „Turnschuh-Administration" nennen: Um zum Beispiel die Türsteuerung zu aktualisieren, muss der Mitarbeiter von Tür zu Tür gehen, um jedes Mal aufs Neue die Software einzuspielen. Der ICE 4 ist dagegen das erste Fahrzeug, bei dem das anders ist, da es durchgängig netzwerkbasiert ist. Dadurch lässt sich von verschiedenen Stellen aus der gesamte Zug mit Software beladen. Auch die Wartung wird dadurch einfacher, denn nun kann zentral überprüft werden, welchen Zustand zum Beispiel ein bestimmtes WC irgendwo im Zug hat.

Doch um gleichzeitig sicherzustellen, dass nicht jeder einfach so Software-Updates übertragen oder Einstellungen ändern kann, wird der Zugriff mit temporären Software-Zertifikaten reguliert. Diese Authentifizierung ist vergleichbar mit dem Zugriff auf eine geschützte Website, für die ein Browser ein Zertifikat benötigt. In dem Zertifikat ist ein Berechtigungsprofil enthalten. Dieses gibt dem Zug dezidierte Auskünfte, zum Beispiel, dass der entsprechende Nutzer den Zug mit Software beladen oder Parameter der Tür ändern darf. DB Systel hat dafür eine Weblösung erstellt, die je nach Rollenprofil den jeweiligen Mitarbeiter für den Zugriff auf das System authentifiziert und entsprechende Client-Zertifikate vorhält. Diese Lösung verwaltet zudem auch die Server-Zertifikate für den Zug, die Auskunft darüber geben, welche Rechner (Clients) sich verbinden dürfen.

In Verbindung bleiben mit der Zug-Land-Kommunikation MIP

Es gibt eine Plattform auf den Zügen, die die Verbindung zum Backoffice der Bahn herstellt, um darüber verschiedene Daten wie Sitzplatzreservierungen, Verspätungsinformationen oder Diagnosedaten auszutauschen. Diese Mobile Integrationsplattform (MIP) verbindet also den Zug mit der stationären IT-Anwendungslandschaft der DB. Dazu nutzt sie über eine Antenne auf dem Zugdach den öffentlichen Mobilfunk zur Datenkommunikation.

Die MIP verfügt im Fahrzeug über Schnittstellen zu den einzelnen Systemen, um Informationen weiterzugeben und entgegenzunehmen. Sie ist auf dem ICE 4 fit für zukünftige Erweiterungen: Früher musste zu einem neuen Gerät, das angeschlossen werden sollte, in aller Regel ein Kabel gezogen werden, es waren möglicherweise zusätzliche Hardware-Einbauten erforderlich. Jetzt ist der Zug bereits vernetzt. So lassen sich weitere Systeme problemlos an die MIP anbinden. Mit der Zug-IT-Plattform (ZIP) wird wiederum eine zukunftsfähige IT-Landschaft auf dem Zug realisiert. Die ZIP dient als Trägerplattform für das ICE Portal.

Beste Unterhaltung auf dem ICE Portal
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