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Ich will an die Sonne: Gelbwesten im Film

Ich will an die Sonne: Gelbwesten im Film
Filmvorführung mit Diskussion - in 10Tagen:
Je veux du soleil / Ich will Sonne
Ein Film von Gilles Perret und François Ruffin (Doku | Regie: F. Ruffin/G. Peret | FR 2019 | 76 Min. | OmU)
Donnerstag, 27. Februar 2020,19 Uhr, EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80, München (U4/U5 Theresienwiese)

Jede*r hat von der Gelbwesten-Bewegung in Frankreich gehört. Hier kommt ein Film, der dieser Bewegung Gesichter gibt. Es werden Menschen gezeigt, die ihre Not, ihre Motivation und ihre Sehnsüchte erzählen.
Es ist ein Roadmovie, das einen sehr untypischen Abgeordneten (François Ruffin) auf seinem Weg zu den Gelbwesten auf den Verkehrskreiseln begleitet, im Dezember 2018 gedreht.
Gezeigt wird das „Frankreich der kleinen Leute“, derjenigen, die nur ihre Arbeitskraft besitzen, die nicht mehr mitmachen wollen und sich aufzulehnen beginnen: Erwerbslose, Lohnabhängige, prekär Beschäftigte, Saisonarbeiter, Kleinunternehmer oder Handwerker mit geringen Einkommen.
Auch viele Rentner und Rentnerinnen haben eine gelbe Weste angezogen.
Es ist jedoch keine Opfermentalität, die sie antreibt, sondern Wut, Verzweiflung und Abscheu gegenüber der systematischen Täuschung und Demütigung durch eine sozial völlig ignorante Politik, aber auch neu entdecktes Selbstbewusstsein und wachsender Spott gegenüber Regierung, Superreichen und den ihnen ergebenen Medien.
Ein Film voller Empathie, er rührt das Publikum zu Tränen und zum Lachen. Er zeigt ein unverzerrtes Bild der Menschen, das in den Mainstream-Medien kaum vorkommt.
Auch heute ist die Bewegung noch immer aktiv, sie ist jetzt Teil der sozialen Proteste, die viele Franzosen gegen die Rentenreform der Regierung auf die Straßen treibt.
Über die aktuelle Situation in Frankreich werden wir nach dem Film informieren und mit Vertreter*innen von La France Insoumise diskutieren.
Eintritt frei, Spenden willkommen. Attac München www.attac-muenchen.org
Dieser Termin im Internet: https://www.einewelthaus.de/events/je-veux-du-soleil-auch-ich-will-sonne/
Aus der Zeit der 1968er
gab es schon lange ein wunderbares Buch: "Zum Glück geht's dem Sommer entgegen", das die Stimmungen der Zeit sehr gut fest gehalten hat: Bei den "Fridays for Future" kannst du ähnliches erleben:

Christiane Rochefort Zum Glück gehts dem Sommer entgegen - Roman. Aus dem Französischen von Eugen Helmlé


Zum Glück gehts dem Sommer entgegen Christiane Rochefort erzählt vom Auszug der Kinder aus der Welt der Erwachsenen.
Ohne Absprache und ohne erkennbaren Anlaß verlassen einzelne oder kleine Gruppen Elternhäuser und Schulen.
Sie gehen ohne Gepäck und Wegzehrung, Kinder eines heutigen Loth, ohne Blick zurück auf Sodom und Gomorrha.
Im Gefühl, ihr Leben retten zu müssen, wandern sie nach Süden, dem Meer zu.
Sie wählen keine Führer, kennen keine Hierarchien; um nicht aufzufallen, werden sie nur kurze Zeit zu Weggefährten.
Motivation und Ziel aber sind bei allen dieselben, und alle brechen Tabus und entdecken neue Freiheitsdimensionen.
Auf Erwachsenenart versuchen Familien und Behörden, die Geschehnisse zunächst zu bagatellisieren und, als dies nicht mehr möglich ist, die Flüchtigen einzufangen. Aber die Helfer sind zahlreich.
»Statt anzuklagen, bildet Christiane Rachefort die verschütteten Sehnsüchte der Eltern in den Kindern ab und benennt als eine Quelle des Generationenkonflikts den Versuch, Kinder auf die eigenen Lebenshaltungen einzuschwören, ohne diese Bemühung durch ein ähnlich großes Interesse für die Weltanschauung der Kinder zu entgelten.« Günter Engelhardt, Deutsche Zeitung

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