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Ein Flüchtling streitet mit der Ausländerbehörde

Mansor Farah ist enttäuscht. Zurückhaltend erzählt er von seinem größten Wunsch: Er möchte sich frei bewegen dürfen - und frei fühlen. "Ich fühle mich ausgegrenzt", beschreibt der 23-Jährige seine Situation. Seit mittlerweile fast zehn Jahren lebt er in Deutschland. Kiel ist sein neues Zuhause. Er hat Deutsch gelernt, seinen Schulabschluss gemacht, seine Ausbildung im Sommer 2019 erfolgreich abgeschlossen und arbeitet seitdem als Anlagenmechaniker. Und man sieht Mansor Farah im Vereinsdress des TSV Kronshagen/Kieler TB bei Volksläufen immer wieder vorne mitlaufen. Er ist das Paradebeispiel für einen gut integrierten Flüchtling. Integration stellt er sich aber anders vor.


Eigentlich könnte der 23-Jährige ein ganz normaler junger Mann sein, der sich mit Freunden trifft, auf Parties geht und in den Urlaub fährt. Und genau darum geht es ihm: Er kann und darf das Land nicht verlassen. "Leute, die hier integriert sind, sollten unterstützt werden", fordert er. Obwohl er Kiel sein Zuhause nennt, fühlt er sich fremd in seiner neuen Heimat. Farah möchte Deutscher werden - oder zumindest eine unbefristete Niederlassungserlaubnis erhalten und einen Reisepass für Ausländer, damit er sich frei bewegen kann. Bislang lehnt die Ausländerbehörde Kiel seine Anträge ab, obwohl er die Voraussetzungen erfüllt - bis auf eine. (...)

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